„Jugend debattiert“: Juliane Walther und Christina Herold erfolgreich

Juliane Walther mit weiteren Diskutanten aus der Jahrgangsstufe 9.

Königstein – „Ich bin begeistert!“, meint Beate Herbst, die neue Oberstufenleiterin des Taunusgymnasiums, nachdem sie das erste Mal eine Debatte von Jugend debattiert juriert hat. „Was die Schülerinnen und Schüler hier lernen, ist wirklich entscheidend für das weitere Leben! Ich bin beeindruckt von der Leistung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer!“ Ihr Lob richtet sich besonders an die Schulsiegerin Juliane Walther sowie die drei weiteren Finalisten der Altersstufe I Julius Gerstein, Sonja Göbel und Jonathan Smith. Die Neuntklässler, die zuvor jeweils im Klassenwettbewerb und in der Halbfinaldebatte überzeugt hatten, debattierten im Theatersaal des Taunusgymnasiums zur Frage, ob Klassenarbeiten zukünftig anonymisiert geschrieben werden sollen.

Die Debattenthemen werden in dem unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehenden bundesweiten Debattier-Wettbewerbs von der Wettbewerbsleitung, dem Schulkoordinator Ingo Meinikmann, vorgegeben. Zwei Debattierende vertreten dabei die Pro-Seite, zwei die Contra-Seite. Wer welche Position einzunehmen hat, entscheidet das Los. Bewertet werden die Debatten von einer dreiköpfigen Jury aus Lehrkräften und Schülern anhand der Kriterien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Derjenige, der in allen Bereichen die meisten Punkte erzielt, gewinnt am Ende die Debatte.

In der Finaldebatte des Schulwettbewerbs hatte es die Jury diesmal sehr schwer, eine Entscheidung zu treffen, da alle Debattierenden große Stärken zeigten. Sonja Göbel schlug in ihrer Eröffnungsrede sehr genau vor, wie man Klassenarbeiten anonym schreiben könnte: am Computer mit einer speziellen Software. Die Contra-Seite, die von Julius Gerstein und Juliane Walther vertreten wurde, erkannte jedoch schnell die Schwachpunkte des Vorschlags: Wie soll die nötige technische Ausrüstung finanziert werden und was ist mit Schülern, die das Tippen am Computer überhaupt nicht beherrschen? Sonja Göbel und Jonathan Smith auf der Pro-Seite betonten demgegenüber die Chancen, die in dem neuen Verfahren liegen würden, und versuchten Lösungswege für die Probleme aufzuzeigen. Daraus entstand eine lebhafte Diskussion, in der alle Debattierenden konzentriert die Argumente der Gegenseite aufgriffen und redegewandt hinterfragten.

Nach langer Beratung erkannte die Jury Juliane Walther den Sieg zu, da es ihr in besonderer Weise gelang, ein hohes Sachwissen in überzeugende und ansprechend vorgetragene Argumente zu überführen. Den zweiten Platz errang Jonathan Smith vor Julius Gerstein und Sonja Göbel.

In der Altersstufe II (Oberstufe) setzte sich die Vorjahressiegerin Christina Herold erneut durch. Sie gewann die Debatte zum Thema „Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“ vor Jette Peters, Philip Plass und Gabriel Zimmermann.

Die ersten beiden jeder Altersstufe vertreten das Taunusgymnasium beim Regionalwettbewerb in Kelkheim.

Eine Demokratie braucht Menschen, die kritische Fragen stellen, die aufstehen und ihre Meinung vertreten, andere aber auch zu Wort kommen lassen, zuhören und aufgrund fairer Regeln eine Lösung finden! Diese elementaren Bausteine sollten so früh wie möglich erlernt werden, um ein gesundes Miteinander und eine demokratische Lebensweise zu ermöglichen. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und Erziehung zu mündigem Handeln in sozialer Verantwortung bildet ein wesentliches Leitbild im Schulprogramm des Taunusgymnasiums.



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