„Herzen für eine Neue Welt“ feierte den 19. Patenabend

Mit dem eindrucksvollen Bild der großen Schar an Freiwilligen endete ein sehr gelungener Patenabend vor der Jubiläumsveranstaltung, die nach 20 Jahren für nächstes Jahr bevorsteht.

Foto: privat

Falkenstein – Auch in diesem Jahr lud der Vorstand des 1998 von Dr. Dieter Arnold gegründeten Vereins „Herzen für eine Neue Welt“ zum schon traditionellen Patenabend in das Bürgerhaus in Falkenstein ein. Unter den im festlich geschmückten und voll besetzten Saal anwesenden Paten, Freunden, Förderern, ehemaligen und neuen Freiwilligen, die aus allen Teilen Deutschlands angereist waren, konnte der 1. Vorsitzende des Vereins, Gerhard Benner, auch die stellvertretende peruanische Konsulin, Patricia Gallardo, als Ehrengast begrüßen.

Eingestimmt auf den Abend wurden die Gäste durch einen eigens komponierten Klaviervortrag von Alice Arnold, der im Saal mit viel Beifall bedacht wurde und zum nachfolgenden abwechslungsreichen Programm überleitete. In seinem Bericht über die derzeitige Situation des Projektes in Urubamba, in den Hochanden Perus, konnte Gerhard Benner mit Stolz und Zufriedenheit berichten, dass auch nach dem Tod des Vereinsgründers, Dr. Dieter Arnold, das Projekt einen weiterhin guten Weg geht.

In seinen unterschiedlichen Teilprojekten neben dem Kernstück, dem Kinderdorf Munaychay, wird das verwirklicht, was die Grundidee des Projektes von Anfang an war: die Lebensbedingungen der Kinder, Jugendlichen und der armen Bevölkerung in den Hochtälern der Anden systematisch und nachhaltig zu verbessern.

Bei der Schilderung der zweimal im Jahr stattfindenden Besuche im Projekt in Peru betonte Benner nicht nur die Herzlichkeit, mit der die Vorstandsmitglieder empfangen und umsorgt werden, sondern auch den Umfang der stets zu erledigenden, rechtlichen und administrativen Angelegenheiten.

Es finden eingehende Gespräche mit den 15 Freiwilligen aus Deutschland statt, die für ein Jahr im Projekt arbeiten, und alle Teilprojekte gilt es auf ihre Effizienz hin zu überprüfen.

Neben der Darstellung der Zahl der Pateneltern, die zurzeit bei 424 liegt, erläuterte der Vorsitzende auch anhand von Diagrammen die finanzielle Situation des Vereins. Bei Überweisungen nach Peru von 653.019 Euro im vergangenen Jahr und von rund 6.500.000 Euro seit Projektgründung kann der Verein durchaus stolz auf das bisher Geleistete sein. In diesem Zusammenhang bedankte sich Gerhard Benner nicht nur bei seinen Vorstandsmitgliedern für ihre vorbildliche Arbeit, sondern auch ganz besonders bei allen Paten, Dauerspendern, Großspendern, Stiftungen und weiteren Unterstützern des Projektes, die dem Verein seit Jahren die Treue halten und in großer Anzahl den Patenabend besuchen. So konnte sich auch Herr Meyer von der Initiative „pro Cent“/Bosch, der aus Stuttgart angereist war, über den effektiven Einsatz der Spendengelder der Firmenangehörigen vor Ort überzeugen.

Weitere Schwerpunkte im Vorstandsbeitrag waren die Hinweise über notwendige Sanierungsmaßnahmen der in die Jahre gekommenen Kinderdorfhäuser, Förderung der Projektarbeit durch die Institution der Bundesregierung „Engagement Global“ mit 175.000 Euro und der Hinweis auf die unterschiedlichsten Unterstützungsmöglichkeiten für den Verein.

Ein hochinteressanter Programmpunkt folgte mit dem Vortrag des Vorstandsmitgliedes, Dr. Walter Leidinger. Er ist ein nicht zu ersetzender Mitarbeiter im Herzensprojekt. Durch seine Sprach- und Landeskenntnisse kümmert er sich bei zweimaligen, jährlichen Besuchen im Projekt um alle anstehenden administrativen, juristischen und personalpolitischen Aufgaben und koordiniert die Zusammenarbeit mit den einheimischen und deutschen Mitarbeitern im Projekt.

Dank seiner akribischen Vorplanung und detaillierten Ausarbeitung ist es ihm gelungen, die oben erwähnten Gelder von „Engagement Global“ für die Förderung der Projektarbeit bewilligt zu bekommen. Untermalt mit aussagekräftigen Bildern stellte er vor, wie sowohl das Agrarzentrum „Santa Rosa“ als auch die Schreinerei und die Näherei modernisiert werden und später auch als Bildungszentrum für die einheimische Bevölkerung genutzt werden sollen. Daneben präsentierte er ein neues Organigramm, in dem den drei übergeordneten Bereichen „Bildung“, „Gesundheit und Soziales“ und „Umwelt und Ökologie“ alle Teilbereiche des Projektes zugeordnet sind. Passend zu seinem Vortrag wurde im Anschluss ein Film der jetzigen Freiwilligen gezeigt, der alle Teilbereiche in beeindruckender Weise vorstellte und von den Besuchern des Patenabends mit lang anhaltendem Beifall gewürdigt wurde.

Bevor es in die Pause ging, sorgte die peruanische Tanzgruppe „Peru Latino und Ensamble“, die seit Jahren den Patenabend gerne mit ihren Einlagen auflockert, mit dem Tanz „Festejo“ für echt peruanisches Flair.

Nach einer Pause mit intensiven Gesprächen zwischen den Paten, Besuchern und Sponsoren und Einkaufsmöglichkeiten von andinen Waren begann der zweite Teil des Abends mit einer Vorstellung des neu gegründeten Förderkreises des Projektes. Auf Initiative von Claudia Jeckel treffen sich Interessenten zu gemeinsamen Gesprächsrunden, in denen Möglichkeiten einer Unterstützung besprochen und schließlich in die Tat umgesetzt werden.

Schon nach kurzer Zeit zeichnet sich ein großes Interesse an der Teilnahme ab und viele neue Ideen fließen in die Arbeit ein.Der folgende Beitrag von Dr. Norbert Reiss, der für das Gesundheitswesen innerhalb des Projektes verantwortlich zeichnet, wurde mit großem Staunen aufgenommen. Er berichtete über die große Zahl von Famulanten (angehenden Zahnärzten), die freiwillig ohne Entgelt für einige Wochen Zahnbehandlungen

und notwendige Prophylaxe in den unterschiedlichen Stationen vornehmen und aus dem Projekt nicht mehr wegzudenken sind. Gleichzeitig stellte er eine Aktion vor, die vor wenigen Wochen in einem TV-Beitrag des Hessischen Fernsehens vorgestellt wurde. Unter dem Titel „Solarlicht erhellt die Dunkelheit“ hat er vielen Bewohnern in abgelegenen Siedlungen der Hochanden, die keinen Strom-Anschluss besitzen, zu Helligkeit in ihren einfachsten Behausungen, in denen sie in vollkommener Dunkelheit lebten, verholfen. Über seine Aktion „Zahnärzte helfen“ kündigte er auch weiterhin eine großzügige finanzielle Unterstützung des Projektes an.

Wie bei den vorangegangenen Patenabenden versammelten sich zum Abschluss des Programms alle anwesenden ehemaligen und zukünftigen Freiwilligen auf der Bühne des Bürgerhauses. Ihnen wurde der wohlverdiente Dank in Form eines überwältigenden Applauses für ihr Engagement und ihre Verbundenheit zum Verein „Herzen für eine Neue Welt“ zuteil.



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