Der große Mangel oder „die Suche nach einer U3 Betreuung“

Bei einem Vergleich zwischen Königstein und den Nachbargemeinden kommt Christina Börner, Goethestraße, zu unerfreulichen Ergebnissen:

Seit einem Jahr Bürgerin der Stadt Königstein möchte ich Sie gerne an meinen Erfahrungen in Sachen U3 Betreuung teilhaben lassen. Bei den ersten Recherchen nach Betreuungsplätzen musste ich feststellen, dass es keinerlei städtische Angebote gibt.

Es blieben also nur die Angebote der privaten Betreuungen für uns, auf deren Warteliste wir nun seit Monaten stehen. Die Nachfrage an Plätzen ist sehr hoch, wie mir dort berichtet wurde. Der Nachteil der privaten Betreuungen ist der Preisrahmen, der teilweise um die 800 Euro pro Monat liegt. Dies führte mich zu der Frage: Wie kann sich das ein normaler Verdiener leisten?

In Bezug auf Tagesmütter erfuhr ich, dass es in ganz Königstein nur zwei Tagesmütter gibt. Der Hintergrund sei die Tatsache, dass die meisten Familien sich eine Kinderfrau oder Au-Pair leisten, daher sei der Bedarf nicht gegeben. Dies ist nicht korrekt, es gibt viele Mütter, die ebenso wie ich wieder arbeiten gehen möchten und sehr wohl Bedarf haben.

Also weiter in meiner Suche und ausweichend auf Nachbargemeinden. Diese bieten – oh Wunder – städtische U3 Betreuungen an und bezuschussen Tagesmütter. Ich war positiv angetan und erneut fragte ich mich, warum dies nicht in Königstein möglich ist. Doch bei unseren Nachbargemeinden ist man von Königsteiner Bürgern, die eine Betreuung suchen und ausweichen müssen, nicht sehr erfreut. Man möchte nicht das U3 Betreuungsthema für Königstein lösen. Ein gut nachvollziehbarer Gedanke.

Interessanterweise scheint für Königstein der Bau einer Parkour Anlage wichtiger zu sein als die Betreuung ihrer kleinsten Bürger, eine sehr interessante Priorisierung.

Wird vom Staat nicht immer wieder beteuert, wie wichtig der Wiedereinstieg in den Beruf ist nach der Elternzeit? Warum dann wird es den Familien so schwer gemacht, einen Platz zu finden? Warum scheint es die Stadt Königstein nicht zu interessieren, ob und wie die kleinen Bürger betreut sind? Was hat sich seit der Einführung des Rechtsanspruches auf eine Kinderbetreuung, die seit 2013 gilt, geändert?

Nun hoffen wir weiter auf einen Platz und ich schließe meinen Leserbrief mit einem Wunsch an die Stadt, Ihre Priorisierungen zu überdenken. Eine städtische U3 Einrichtung muss dringend zeitnah geschaffen werden.



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