Gemecker

Unsere Leserin, Susanne Flugel, Kugelherrnstraße, Königstein hat ein wiederkehrendes Ereignis zum Anlass genommen für eine paar fröhliche Zeilen: Es soll ja Leute geben, die das ewige Gemecker am Frühstückstisch nicht mehr hören können. Mir ging das anders. Vor etlichen Monaten hörte ich es Tag für Tag. Dabei habe ich überhaupt keinen Ehemann. Ich begann schon, an Halluzinationen zu glauben, scheute mich aber auch etwas, mich jemandem anzuvertrauen. Man kann sich ja vorstellen, was man als Frau dann gelegentlich so zu hören bekommt: „Zu lange allein … überspannt … hysterisch?“ Dann fragte ich doch noch behutsam eine Bekannte, ob ich mir ernsthaft Gedanken um meine Gesundheit machen müsse. Sie lachte und fragte: „Liest du denn keine KöWo? Du wohnst doch unter der Burg.“ Nö. Hatte ich nicht. Bildungslücke???

Die Tage ging es wieder los. Ich führte gerade meine Tasse Kaffee zum Mund, das Fenster ob des schönen Wetters weit aufgerissen. Und da war es wieder – deutlich vernehmbar – ein heiteres „Mä‘ä‘ä‘äh!“ Sie sind wieder da! Die Ziegen im Burghain. Willkommen zurück! Mit eurem freundlichen Gemecker starte ich doch gleich viel optimistischer in den Tag ....



X