Für Bildung und Kinderrechte: Childaid Classics fährt 70.000 Euro Spenden ein

Daniel Fischer, der beliebte Moderator der FFH-Morning-Show, im Gespräch mit Bürgermeister Leonhard Helm, der als Beifahrer tags zuvor bereits die Ausfahrt in dem zum schönsten Oldtimer des Classic Car Events gekürten Jaguar E-Type von 1963 genießen konnte.
Foto: Krüger

Königstein (sk) – Freunde der Oldtimerszene konnten am vergangenen Wochenende ein ganz besonderes Classic Car Event genießen. Zugunsten von Childaid Network organisierten Petra und Klaus Schwägerl von der Firma Die Projektfabrik GmbH eine Oldtimer-Rundtour nebst erlebnisreichem Rahmen- und Unterhaltungsprogramm. Die Strecke führte die 45 teilnehmenden Oldtimer von und nach Königstein über landschaftlich reizvolle Nebenstrecken durch den Taunus. Für den technischen Support und die Streckenführung war Thomas Schlott mit seinem Team von Classic Car Events verantwortlich. Er organisiert als Reiseveranstalter und Oldtimer-Kenner europaweit touristische Oldtimer-Reisen. Für Childaid Network waren die Planer und Organisatoren dieses spektakulären Events ausnahmslos pro bono tätig, um mit den zahlreichen anderen ehrenamtlichen Helfern dieser Veranstaltung die Bildung für die Ärmsten zu ermöglichen und zu unterstützen.

Gesellschaftliche Verantwortung

„Wir veranstalten diesen Oldtimer-Event für unsere Projekte in Nordost-Indien, die über 120.000 Kindern und Jugendlichen bereits aus der Armut geholfen haben. Fast 70.000 Euro an Spendengeldern hat Childaid Network durch die Classic Car Veranstaltung eingenommen“, informierte der ehrenamtliche Childaid Vorstand Dr. Martin Kasper die Zuschauer auf dem Kapuzinerplatz am vergangenen Sonntag. Vornehmlich für die Straßenkinder in den Slums und auf den Müllbergen der Millionenstadt Guwahati am vernachlässigten nordöstlichen Rand von Indien sollen die Spendengelder verwendet werden, erläuterte Michael Legeland, der ehrenamtliche Finanzsvorstand von Childaid Network, im Gespräch. Dr. Martin Kasper bedankte sich bei allen Spendern, ehrenamtlichen Helfern und insbesondere auch bei der Stadt Königstein für die großzügige Unterstützung.

Weltpremiere Oldtimer-Stunt

Ein Highlight des Classic Car Events war der Concours d´Elegance, bei dem alle teilnehmenden Oldtimer, ihre technischen Raffinessen und die Fahrer kenntnisreich von Thomas Schlott vorgestellt und kommentiert wurden, bevor sie sich auf dem Parkplatz versammelten und den Besuchern die Möglichkeit boten, diese faszinierenden Fahrzeuge mal von der Nähe zu betrachten.

Faszinierender Höhepunkt war die Show des „Weltmeisters der Mentalmagie“. Die Zuschauer auf dem Kapuzinerplatz drängten sich um den Magier und Childaid-Botschafter Nicolai Friedrich, um den „Trick“ aus unmittelbarer Nähe verfolgen zu können. Die aus der Zuschauermenge zufällig ausgewählte Glücksfee Annette schrieb eine Zahl zwischen 1 und 44 auf einen Zettel, verstaute diesen, so dass ihn der sympathische Magier nicht sehen konnte und versteckte anschließend seine Autoschlüssel in dem Oldtimer mit der von ihr notierten Nummer. In der Zwischenzeit wurden die Start-Nummern von drei weiteren Oldtimern ausgewählt. Alle drei Fahrzeuge wurden nebeneinander hinter einer undurchsichtigen Plane in einem die gesamte Breite der Georg-Pingler-Straße umfassenden Tor abgestellt. Der anwesende Notar Nino Huth aus Königstein mit Sitz in Kelkheim wählte – für den Magier nicht sichtbar – die Nummer eines Tores aus. Das dahinter stehende Fahrzeug wurde wieder weggefahren. Denn der Plan des Magiers sah vor, dass er lediglich mittels seiner mentalen Kraft das freie Tor ermittle und blind bei voller Geschwindigkeit mit einem Oldtimer in dieses Tor fahre.

Spannung und Aufregung pur

„Jetzt kommt das mentale Warm-up“, freute sich der Magier. Glücksfee Annette musste ihn am Handgelenk fest anfassen. „Nur durch Kontakt-Gedankenlesen werde ich nun meinen Autoschlüssel finden“, dirigierte er die verdutzte Glücksfee durch die wartende Zuschauermenge und forderte sie immer wieder auf, sein Handgelenk fest zu drücken und nicht los zu lassen. Zielstrebig schob er sich durch die gespannten Zuschauer über den Kapuzinerplatz zum Parkplatz und vermittelte dabei den Eindruck, seine mentalen Kräfte wirken zu lassen, indem er immer wieder seine linke Hand nach vorne streckte, um imaginäre Luftfelder abzutasten, bis er schließlich vor dem Oldtimer mit der Wagennummer 18 stand. „Da ist mein Schlüssel drin, stimmt es?“, wollte Nicolai Friedrich von der verblüfften Glücksfee wissen. Die staunte nicht schlecht und teilte ihre Überraschung mit den Zuschauern. „Wie geht das denn?“, hörte man die Gäste tuscheln. Kopfschüttelnd zeigte sich Ratlosigkeit auf vielen Gesichtern.

Im Blindflug mit Vollgas voraus

Der Notar Nino Huth vergewisserte sich nun davon, dass die Kapuze wirklich undurchsichtig ist. „Man kann nichts dadurch sehen“, bestätigte er. Den mittlerweile „blinden“ Magier führte die charmante Moderatorin Jasmin Pour zu seinem Oldtimer. Jasmin Pour ist die Ehefrau von Daniel Fischer und übernahm kurzerhand seine Vertretung, nachdem er die Veranstaltung eingangs mit Thomas Schlott gemeinsam moderiert hatte. „Die erste Hürde wird sein, das Auto nicht abzuwürgen“, witzelte der Magier noch, bevor das magische Ereignis seinen Lauf nahm.

Nicolai Friedrich startete blind den Wagen, streckte wieder eine Hand tastend in die Luft und bahnte sich seinen Weg nichts sehend durch die parkenden Oldtimer hindurch auf die Hauptstraße. Er fuhr entgegen der Einbahnstraßenrichtung, um sich an der Ecke zur Georg-Pingler-Straße zu positionieren. Sicherheitskräfte achteten darauf, dass sich die Zuschauer vom Straßenrand fern hielten. Man konnte die Spannung und Nervosität unter den Zuschauern regelrecht spüren. Kameras und Handys waren griffbereit und die Blicke konzentriert auf den wartenden Oldtimer gerichtet. Nur das Röhren des Motors war zu hören. Sonst herrschte Stille. Plötzlich heulte der Motor auf. Nicolai Friedrich gab Gas, beschleunigte und völlig unerwartet bremste er in Höhe des Kiosks wieder ab. Erstaunen raunte durch die Zuschauermenge. Noch bevor man verstand, was die Ursache des plötzlichen Bremsmanövers war, beschleunigte der Magier erneut, zielte auf das Tor mit der Nummer 1 und fuhr blind mit Vollgas hindurch.

Eintrag ins Guiness Buch?

Die Weltpremiere war erfolgreich. Das Tor Nr. 1 war glücklicherweise leer. Niemand kam zu Schaden und kein Oldtimer wurde beschädigt. Die Anmeldung als Guiness Weltrekord ist nun möglich. Nicht nur die Zuschauer waren von der Anspannung befreit. Auch der Weltmeister der Magie schien erleichtert. „Geübt hatte ich das so noch nicht“, gab er anschließend zu und überließ die Zuschauer ihren wilden Spekulationen über die Auflösung des Tricks. Die gab es bedauerlicherweise nicht mehr. Dafür aber jede Menge Einblicke in die Technik und das Design der außerordentlich gepflegten Oldtimer. Während sich ihre Besitzer eine Führung auf der Königsteiner Burg gönnten, konnten sich die Besucher die Autos ganz in Ruhe anschauen. „Es war ein gelungenes, fröhliches Event für alle Königsteiner“, bewertete ein Zuschauer die Veranstaltung. Er hoffe auf eine Fortsetzung.

Kurz vor der Weltpremiere: Magier Nicolai Friedrich im Gespräch mit Notar Nino Huth (links) und Moderatorin Jasmin Pour.
Foto: Krüger

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