Bürger tragen Badsanierung mit

Unser Leser Ludwig Schmitt, Alt Falkenstein, Falkenstein schreibt uns folgende Replik auf unsere Pressemitteilung zum KöWo-Artikel vom 7.5.2015 „Förderverein: Kurbad nicht immer zum ‚Sündenbock‘ machen“:

Der Förderverein stellt in diesem informativen Artikel über seine jüngste Sitzung die große Bedeutung des Kurbades heraus. Das Bad sei der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Kurangebots der Stadt Königstein, dies werde mit den Besucherzahlen der Stadtverwaltung aus dem Jahr 2014 verdeutlicht. Als Ergebnis wird festgestellt, dass alle Kur-Einrichtungen ihre Daseinsberechtigung hätten. Alle Angebote benötigten Zuschüsse, es könne jedoch nicht sein, dass immer nur das Kurbad als „Sündenbock“ dargestellt würde. In einer darauffolgenden Gegenüberstellungs-Rechnung für das Jahr 2014, aus Besucherzahlen und geleisteten Subventionen für Freibad und Kurbad, geht das Kurbad als eindeutiger Sieger hervor.

Es festigt sich beim Lesen des Ergebnisses der Eindruck, dass die Kurbad-Kosten im „Schnäppchenbereich“ lägen. Ist diesem Ergebnis nach das Freibad als der „Sündenbock“ anzusehen?

In den vergangenen Monaten sind viele Stellungnahmen zum Thema Kurbad verfasst worden. Alle Artikel hatten als drohendes Hintergrundszenario die anstehende Bad-Sanierung. Würde diese dringend benötigte Renovierung nicht anstehen, alles wäre wie immer. Ein wehklagendes Stöhnen über die gestiegenen Kosten aller Kur-Einrichtungen ging durch die Presse, als Abhilfe erfolgen für den Bürger gemäßigte Steuererhöhungen und der reibungslose Weiterbetrieb findet seine Fortsetzung. Die tragische Notlage für das Kurbad ist der Zeitpunkt der hohen Sanierungskosten von zurzeit errechneten 9 Millionen Euro. Diese Summe muss über Bargeld-Beschaffung aus Grundstücksverkäufen der Stadt generiert werden, da die Kommunal-Aufsicht eine entsprechende Kreditaufnahme zur Haushaltssanierung blockiert.

Nein, es geht nicht um den „Sündenbock“ Kurbad. Durch die übermäßigen Geldausgaben der zurückliegenden Jahrzehnte sind alle finanziellen Reserven der Stadt Königstein aufgezehrt.

Die anstehende Großrenovierung lässt sich nur mit einer in seinen Auswirkungen unverrückbaren Bargeld-Eintausch-Aktion stemmen, die zudem das innerstädtische Aussehen bedeutend verändern wird. Nicht zu vernachlässigen ist in diesem Zusammenhang der Verkäufe auch das Wegfallen von sozial bezahlbarem Wohnraum. Bei allem Verständnis für Daumendrücken und Werbung für das Bad, war es in zwei Zeitungsartikeln des Fördervereins nicht möglich, nur einen einzigen direkten Satz über den Kraftakt der Sanierung zu verlieren, die alle Bürger der Stadt in irgendeiner Weise mittragen müssen.

Die anstehende Parlaments-Entscheidung über die Grundstücksverkäufe ist für die Zukunft des Bades von großer Bedeutung. Sie ist das unwiderrufliche „Ja“ für die kommenden 30 Jahre Kurbadbetrieb. Wer eine Rückschau auf die vergangene, langjährige Betriebszeit des Bades wagt, kann für die Zukunft erahnen, dass uns Bürgern weiterhin turbulente Situationen des Krisenmanagements ins Haus stehen werden. Wir dürfen gespannt sein, wie die Parlaments-Abgeordneten in Sachen Grundstücksverkauf zur Badsanierung diesen Sachverhalt würdigen werden.



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