Auf Bewährtes setzen, lautet die Devise zum Burgfest

Das Volksfest der Königsteiner wird vom 3. bis 5. Juni gefeiert und am Freitagabend taucht das große Feuerwerk die Burg wieder in fulminantes Licht.

Foto: Bernhard Bender

Königstein (el) – Zum 66. Burgfest setzt der Burgverein auf Etabliertes und hofft auch gleichzeitig, dass sich das gestraffte Burgfest, wie es sich erstmals im vergangenen Jahr mit drei anstatt vier Tagen präsentiert hat, auch weiterhin so gut bei den Bürgern ankommt. Man habe aus Kostengründen auf den Burgfestmontag verzichten müssen, liefert Burgvereinspräsidentin Birgit Becker den Hintergrund dieser Entscheidung. Das vor einigen Jahren eingeführte Sicherheitskonzept für die Burg, das verschärfte Auflagen für das Burgfest nach sich gezogen hat, sowie die damit einhergehenden, auf der Burg bereitzustellenden Security-Posten etc. machen einen großen Brocken im Etat des Burgvereins aus. Inzwischen habe sich aber schon – und das erst nach einem Versuchsballon im vergangenen Jahr – in den Köpfen der Bürger verankert, dass der Burgfestmontag entfällt, was so manchen schon zu dem Ausspruch veranlasst hat, dass der Burgfestsonntag nun der neue Montag sei. Auf den Frühschoppen müssen die Königsteiner ebenso nicht verzichten. Der findet nun anstelle von Montag am Samstag statt, was für viele ganz praktisch ist, denn gerade Berufstätige müssen sich den Montag nicht extra freihalten, sondern können am Samstag die Geselligkeit pflegen.

Solidarität mit dem Volksfest der Königsteiner zeigen, das kann man in diesem Jahr auch noch auf andere Weise. Rechtzeitig zum Burgfest hat der Burgverein einen neuen Button mit dem Konterfei des aktuellen Burgfräuleins Isabella I. herausgegeben. Für einen Betrag von drei Euro ist dieser derzeit entweder bei den Präsidiumsmitgliedern oder bei der Kur- und Stadtinformation in der Hauptstraße erhältlich. Es sei schon vorgekommen, dass man von Bürgern, die dem Fest sehr zugetan seien, angesprochen wurde, die ein wenig mehr als den zu entrichtenden Obolus zahlen und so auf direktem Wege in das Burgfest investieren wollten, freut sich Becker, dass die Initiative bei den Menschen ankommt.

Das 66. Burgfest ist eines der kleinen Jubiläen und von daher habe man auch auf ein übergeordnetes Motto verzichtet, erzählt Becker. Darauf ausgerichtet sind wieder die vielen interessanten Beiträge der Autoren des Burgfestbuches, die auch diesmal wieder Lust auf die Königsteiner Stadtgeschichte machen und außerdem dem Burgfestumzug historisches Fundament verleihen. Unter anderem nachzulesen im diesjährigen Burgfestbuch: Simone Hesse schreibt über 40 Jahre Stadtbibliothek, Manfred Colloseus über Pater Werenfried von Straaten und auch auf den Beitrag von Freiherr Alexander von Bethmann, Präsidiumsmitglied und Stadtverordnetenvorsteher, darf man gespannt sein, der Dr. Heinz Roth, den „Vater des Burgfestes“, porträtiert. Dr. Dieter Hausmann, ehemaliger ärztlicher Direktor des St.-Josef-Krankenhauses, deckt mit seinem Artikel Folgendes ab: 1991 bis 2016: 25 Jahre Stadt Königstein als Träger des St.-Josef-Krankenhauses. Außerdem hält Stadtarchivarin Beate Großmann-Hofmann eine Vorschau auf das Mammolshainer Jubiläum Ende Juni – 825 Jahre Mammolshain – ein kurzer historischer Rückblick.

„Das Burgfest ist wieder eine runde Sache“, ist auch Burgvereins-Vizepräsident Bernhard Frick überzeugt davon, dass es richtig war, sich beim Burgfest auf drei Tage des Feierns festzulegen. Hinzu kommt, dass man in diesem Jahr bewusst auf einen frühen Termin (3. bis 5. Juni) ausgewichen ist, um der Fußball Europameisterschaft aus dem Weg zu gehen. Der Frühschoppen, diesmal wieder mit den „Schoppeschleppern“, wird sich in diesem Jahr wieder bewähren, sind sich Becker und Frick einig und die Präsidentin fügt hinzu: „Die Kapelle ist genau das, was wir wollen, schließlich sind wir ein hessisches Heimatfest.“

Kult HR3-Radiopapst Peter Lack („Lackenegger“) ist wieder am Samstagabend um 21 Uhr mit an Bord mit seiner Discoparty, nachdem er im vergangenen Jahr eine furiose und überaus gut besuchte Premiere auf der großen Festwiese feiern konnte. „Wir versuchen, ein breit gefächertes Angebot für alle Königsteiner anzubieten“, sagt Becker und freut sich ebenso wie ihr Vize, dass man für den Samstag eine ordentliche Zugnummer gefunden hat.

In den Burgkellern wird in diesem Jahr wieder mächtig was los sein. Einziger Wehrmutstropfen: In diesem Jahr muss mangels eines Betreibers auf einen Bratwurst-Stand im Innenhof verzichtet werden. Wie es aussieht, wird die Abstinenz nicht von Dauer sein, denn wie man hört, ist eine Lösung bereits in Sicht. Burgfräulein Isabella I. wird sicherlich jeden der Keller unter die Lupe nehmen, um dann am Sonntagabend nach dem Kinderprogramm, das von 15.30 bis 18 Uhr in Zusammenarbeit mit den Vereinen durchgeführt wird, den besten Keller zum Burgfest 2016 zu prämieren. Was die Keller angeht, so können zwei Neuerungen vermeldet werden: Die Bruderschaft wird neben der „Alten Münze“ auf der Festwiese mit dem Zeughauskeller einen zweiten Keller betreiben, hat ihn auch schon verheißungsvoll umbenannt in „Das Verlies“. Hier erwartet die Besucher moderne Musik, während es in der Alten Münze gewohnt rockig zugeht. Weitere Kellerbetreiber stehen mit Musik & Szene, Lupus Alpha, Chorgemeinschaft und Männerchor ebenfalls fest. Ebenso hat die Schneidhainer Bastion seit vergangenem Jahr einen Beinamen und darf auch mal mit seinen vier Ständen als „Genuss-Bastion“ bezeichnet werden.

„Wenn etwas läuft, brauchen wir es nicht zu verändern“, sagen Becker und Frick und der Zuspruch vom vergangenen Jahr, in dem einige weitere kleine Neuerungen eingeführt wurden, gibt ihnen Recht. Auch der Empfang des Bürgermeisters und die Schlüsselübergabe bilden am Samstagnachmittag wieder eine Veranstaltung. Hinterher ziehen Burgfräulein und Gefolge zum St.-Josef-Krankenhaus. Dort gibt es Kaffee und Kuchen für Patienten und Mitarbeiter des Hauses. Festhalten will man vor allem an beliebten Elementen wie dem Feuerwerk, das unterhalb der Burg abgeschossen wird und von der Burg aus gut zu sehen ist.

Noch ein Service für die Bürger und besonders für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, aber dennoch auf der Burg feiern möchten: Für sie steht Gerhard Hablizel mit seinem Shuttle an der Ecke Kirchstraße/hintere Hauptstraße bereit. Man kann ihn unter Telefon 0171/4145540 kontaktieren, wenn man diese Mitfahrgelegenheit in Anspruch nehmen möchte. Ein Blick ins Burgfestbuch zeigt ebenso auf, dass an den drei Tagen des Burgfestes Nachtbusse im Einsatz sind. Die genauen Fahrtzeiten können auch einem Hinweisschild am Burgweg entnommen werden.

Ein klein wenig hat man im vergangenen Jahr an der Uhr gedreht, was den großen Umzug am Sonntag angeht. Dieser findet auch diesmal wieder um 13.30 Uhr statt.



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