Aufatmen beim KTC nach Übernahme durch Morten Group GmbH

Moderne Gebäude und Naturschutz passen in der Regel nicht gut zusammen, im KTC gibt man sich aber reichlich Mühe, wie das Bild aus dem Jahr 2011 belegt – und die Gäste honorieren dieses grüne Ambiente.
Foto: Archiv KöWo

Richtig schön gelegen ist das KTC am Ende des Ölmühlweges ohnehin und gilt damit
ganz zu Recht als eines der führenden Kongresszentren im Rhein-Main-Gebiet. In Stadtverwaltung wie auch Belegschaft des nicht unbedeutenden Gewerbesteuerzahlers kullerten nun einige Felsbrocken von den Herzen, nachdem feststeht, dass die Schließung zum Jahresende vom Tisch ist.

Foto: S. Puck

Königstein (pu) – Hinter Management und Angestellten des im Ölmühlweg 65 ansässigen Kommunikations- und Trainings-Center Königstein GmbH (KTC) liegt eine schwierige Zeit der Ungewissheit, nachdem monatelang die Schließung des Gebäudekomplexes zum Jahresende befürchtet werden musste. Auslöser war, wie Operations-Manager (Betriebsleiter) Alexander Weiß auf entsprechende Nachfrage der Königsteiner Woche bestätigte, der Entschluss des bisherigen Eigentümers, der Commerzbank AG, den zum Ende Juni endenden Mietvertrag nicht mehr zu verlängern und sich vielmehr von der Liegenschaft zu trennen.

Vor diesem Hintergrund begann die Suche nach einer zukunftsfähigen Lösung, die zur Freude aller Beteiligten inzwischen erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Münchner Unternehmensgruppe Morten Group GmbH hat zum 1. Juli das Kommunikations- und Trainings-Center Königstein GmbH (KTC) von der Commerzbank AG übernommen. „Wir freuen uns sehr über die Eingliederung des KTC Königstein in unseren Unternehmensverbund und vor allem, dass auch alle Mitarbeiter Bestandteil dieser Übernahme sind. Gemeinsam mit ihnen werden wir die Erfolgsgeschichte des Kongresszentrums fortführen, bestehende Kundenbeziehungen stärken und neue aufbauen“, nahm Dr. Wolfgang Kaefer, Gründer und Geschäftsführer der Morten Group GmbH, Stellung zur neuesten Entwicklung. Nach seinen Worten ist durch die Übernahme die ursprünglich geplante Schließung zum Jahresende abgewendet worden.

Entwicklung

Das KTC Königstein gilt als eines der führenden Kongresszentren im Rhein-Main-Gebiet. Eingebettet in eine großzügige Parkanlage umfasst der Komplex insgesamt 218 Zimmer, 40 Tagungsräume für bis zu 300 Personen und einen eigenen Fitness- und Wellnessbereich mit Pool. Tagungslandschaft, Event
-
Location, Hotel und mehr
sind
unter dem Dach des KTC verein
igt
.
Im Laufe der Zeit
wurden
ab 1999 unter anderem sowohl
die zum Komplex
zählenden
Häuser saniert
und
renoviert
und zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen als auch das Konzept an die heutigen Anforderungen angepasst.

Historie

Lediglich die älteren Königsteiner dürften noch Details zur Historie dieses Geländes präsent haben, wo einstmals das Sanatorium Dr. Küchler betrieben wurde, bevor die Dresdner Bank die Anlage 1970 erwarb und im Januar des Folgejahres ein Schulungszentrum,
das zunächst Führungskräften vorbehalten war
, eröffnete.

Das Ganze nahm so rasant an Fahrt auf, dass schon fünf Jahre später die Erweiterung durch den Bau von zunächst drei Häusern und eines weiteren Neubaus 1989 erfolgte. Aus 1992 datiert die Neueröffnung des ehemaligen „Sanatoriums“, nur ein Jahr später standen die nächsten Baumaßnahmen mit dem fünften Hausbau auf der Agenda.

Sukzessive erfolgte darüber hinaus von 1999 bis 2001 die
Umstrukturierung vom
internen Schulungs
zentrum
der Dresdner Bank zur KTC Königstein GmbH (Tochtergesellschaft der ehemaligen Dresdner Bank). Der Wechsel des Mutterkonzerns zur Commerzbank AG durch deren Übernahme der Dresdner Bank ging Anfang 2009 über die Bühne.

Umdenkprozess

In puncto Tagungen bedurfte es Schritt für Schritt der Entwicklung Rechnung tragend eines Umdenkprozesses. Zogen sich i
n früheren Zeiten solche Veranstaltungen über eine ganze Woche
hin, ging der Trend immer mehr zu Tageskongressen oder Kurzzeitseminaren.
So ging man auf die Suche nach Nischen und hat auf diesem Wege zum Beispiel das „Hochzeitsgeschäft“ entdeckt. Eines der schönsten Trauzimmer Königsteins befindet sich in den oberen Etagen des KTC, das zudem über einen 1,4 Hektar großen Park verfügt, in dem in der wärmeren Jahreszeit ein großes Zelt aufgestellt wird für größere Gesellschaften, Hochzeiten
und Ähnliches. Ein weiteres Flaggschiff des KTC mit seinen
aktuell 42 Mitarbeitern
ist seit 2008 der „Campus Königstein“ – eigene Seminar-Veranstaltungen in puncto Management und Leadership sowie Finanz- und Risiko-Management.

Über die Morten Group GmbH

Nunmehr wird nach der jüngsten Übernahme Anfang Juli ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Schwerpunkte der inhabergeführten Holding Morten Group GmbH liegen auf Immobilienentwicklung, Beteiligungsmanagement und Vermögensverwaltung. Gleichzeitig ist der Unternehmensverbund auch verantwortlich für Betrieb von Hotels, Hostels und Wohnheimen, welche eine Gesamtzahl von über 10.000 Betten stellen. Bundesweit ist die Morten Group GmbH in allen Segmenten des gewerblichen Wohnens tätig und an 33 Standorten vertreten. Die Hauptstandorte sind München, Nürnberg, Hamburg und Frankfurt am Main. Derzeit beschäftigt der Unternehmensverbund rund 500 Mitarbeiter.

Stellungnahme des Bürgermeisters

Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) gab auf Nachfrage der Königsteiner Woche seiner Freude Ausdruck über den Verbleib des Gewerbesteuerzahlers und Arbeitgebers am Wirtschaftsstandort Königstein und stellte in diesem Zusammenhang heraus: „Die Stadt hat ja schon seit Jahren daran gearbeitet, das KTC von den Rahmenbedingungen her so auszustatten, dass ein vernünftiges Hotel daraus werden kann. Von einem neuen B-Plan angefangen über zusätzliche Parkplätze bis zu Bauanträgen und Kleinigkeiten, die dem Haus das Leben nach Möglichkeit nicht noch schwerer, sondern einfacher gemacht haben. Die Arbeit hat sich ausgezahlt, und das Haus wird sicherlich als Hotel noch wichtiger für Königstein.“ Nach den Worten Helms, der sich eine Spitze nicht verkneifen wollte, war das „politisch nie unumstritten – kaum eine Entscheidung, die das KTC betraf, die auch von der ALK mitgetragen wurde“.

So hat alles einmal angefangen – ein nicht der Gesundheit dienendes Gebäude hätte wohl auch in den Nachkriegsjahren keine Baugenehmigung am oberen Ende des Bangerts bekommen. Das Konzept „natürliche Heilweisen“ mutet dagegen fast modern an.
Foto: Archiv KöWo

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