ALK blickt auf ein bewegendes Jahr

Königstein – Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) nimmt den anstehenden Jahreswechsel zum Anlass, Rückschau auf ein für sie besonders aktives, bewegendes und einschneidendes Jahr zu halten. Es begann mit einem engagierten Bürgermeisterwahlkampf Nadja Majchrzaks.

Während die beiden weiteren Kandidaten Ascan Iredi (FDP) und Winfried Gann als unabhängiger Kandidat nach dem ersten Wahlgang die Segel streichen mussten, kam Majchrzak in die Stichwahl und unterlag Helm mit 47,6 Prozent der Stimmen nur knapp. Der Unterschied betrug am Ende lediglich 278 Stimmen. Majchrzak, die Fraktion und Unterstützer sehen dieses Ergebnis als Ermutigung und Auftrag zugleich, um auch weiterhin neue Impulse in die Königsteiner Politik zu bringen.

Ein Kernanliegen ist der unabhängigen Wählergemeinschaft ALK der Dialog mit den Bürgern. Die wALK und tALK-Veranstaltungen beschäftigten sich dabei nicht nur mit aktuellen Themen wie neuen Baugebieten. Die früheren Ortsvorsteher Hermann Groß, Bernd Hartmann und Karl-Ludwig Pfeil (alle CDU) brachte im Rahmen der ALK-Veranstaltungen das Besondere und Liebenswerte ihrer Stadtteile Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain vielen interessierten Bürgern nahe. „Gerade die Themen und Probleme der Stadtteile kommen leider immer wieder zu kurz. Deshalb wird die ALK auch im nächsten Jahr ihr Augenmerk verstärkt auf deren Belange lenken“, erklärt Co-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak in diesem Zusammenhang.

Nach der Bürgermeisterwahl beschäftigte sich das Stadtparlament mit dem von der ALK initiierten Akteneinsichtsausschuss „Flüchtlingsunterkunft“. Hier hatte die Stadt Königstein für die Planung einer Flüchtlingsunterkunft am Kaltenborn 580.000 Euro gezahlt. Gebaut wurde nicht, sondern der Auftrag seitens der Stadt storniert. Im Rahmen eines Vergleichs erhielt Königstein 130.000 Euro zurück. Summa summarum verzeichnete man demnach einen Verlust in Höhe von 450.000 Euro.

„Wie wichtig und richtig dieser Akteneinsichtsausschuss war, zeigt sich in seinem Abschlussbericht, der in der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung verlesen wurde. Es wurden viele Fehler bei der Abwicklung des Vorhabens aufgedeckt, die auch bei einem unter Zeitdruck stehenden Projekt bei einer Verwaltung so nicht hätten auftreten dürfen, so das Fazit des Ausschusses, in dem alle Fraktionen vertreten waren“, machen die ALKler deutlich.

Ende einer Ära

Im September verlor die Wählergemeinschaft ihren Gründungsvater Robert Rohr (siehe auch weiteren Bericht in dieser Ausgabe). Zweifellos eine Zäsur!

Kritik

Die Stadt Königstein plant, wie berichtet, die Errichtung mehrerer Baugebiete entlang der Bundesstraße 8 (B8). Diese Entwicklung sieht die ALK weiterhin kritisch. Zum einen wegen des Verbrauchs wertvoller Flächen, die laut ALK zum Teil sogar wichtig für das Königsteiner Mikroklima seien (Hardtberg), zum anderen wegen des zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommens auf der B8, das aus Sicht der Wählergemeinschaft seitens des Magistrats vollkommen unterschätzt wird. „Schon heute quälen sich die Königsteiner Pendler in der Rushhour durch die Innenstadt und dem Kreisel. Mit neuen Bauten neben dem Kurbad, am Kaltenborn und hinter dem Autohaus Marnet, wo sogar noch eine weitere Ampelanlage geplant ist, werden die Kurstädter auf noch viel härtere Geduldsproben gestellt sein“, hält die ALK mit Kritik nicht hinter dem Berg.

Eine weitere Herzensangelegenheit – das Thema Kinderbetreuung. Neben der Bereitstellung ausreichender Plätze in bedarfsgerechten und baulich zufriedenstellenden Einrichtungen und der Gewährleistung hoher pädagogischer Qualität geht es der ALK auch um bezahlbare Elternbeiträge. Um die Familien finanziell etwas zu entlasten, hatte sie für den Haushalt 2019 den Antrag gestellt, die Betreuung von Unterdreijährigen finanziell zu fördern. Königstein ist die einzige Kommune im Hochtaunuskreis, die Plätze für Unterdreijährige nicht bezuschusst. Die übrigen Parteien trugen diesen Vorstoß allerdings nicht mit.

Kindergarten

Nach den Worten der ALK wird „der so oft versprochene Kindergarten auch im kommenden Jahr nicht kommen“. Laut Wählergemeinschaft hätte das von ihr im Jahr 2013 „beantragte Kinderzentrum am Forellenweg längst umgesetzt werden können“. Diese ALK-Idee sei mit der Begründung, der Bau würde zu lange dauern, damals auf Ablehnung gestoßen, mokiert sich die Wählergemeinschaft.

„Die ALK wird sich dafür einsetzen, den Kindergarten am jetzigen Standort neu zu bauen ebenso wie einen neuen Hort auf einem städtischen Grundstück.

Ein Kindergarten gehört nach Meinung der ALK nicht an eine Bundesstraße am Rande der Stadt und eine Umsetzung am jetzigen Standort ist schneller realisierbar“, betont die Wählergemeinschaft.

Philosophenweg

Ein weiterer Dorn im Auge: Die von Seiten der Verwaltungsspitzen Königsteins und Kronbergs vorangetriebene Schließung des historischen Verbindungswegs „Philosophenweg“ zwischen den Städten Königstein und Kronberg. Bereits in den Vorjahren hatten sich viele Bürger beider Städte mit ihrer Unterschrift für den Erhalt des öffentlichen Weges eingesetzt, der durch den Opel-Zoo verläuft.

Die ALK vertritt nach wie vor die Meinung, dass das öffentliche Recht vor Privatinteressen Vorrang haben muss. So wichtig der Zoo für die Region sei, so wichtig sei auch der Weg. Nicht minder bedeutsam die schützenswerten Wiesen, die vom Opel-Zoo nur in Ausnahmefällen im Jahr als Behelfsparkplätze genutzt werden dürfen. „Nun sollen diese Wiesen dauerhaft als Parkplätze umgewidmet werden. Die ALK fordert stattdessen ein Parkdeck, damit zumindest der Großteil der Wiesen geschützt bleibt“, so die ALK-Spitze.

Ausblick

Zum Schluss wirft die Wählergemeinschaft einen Ausblick auf das kommende Jahr. Demnach werden sich die Kommunalpolitiker mit vielen bekannten Themen beschäftigen, die die Bürger seit Jahren bewegen: Seien es nun Kurbad, Krankenhaus, Kindergarten und Hort, Woogtal, Betriebshof, Philosophenweg, Verkehr oder die seit Jahren diskutierte Innenstadtgestaltung.

„Die Vertreter der ALK werden sich weiterhin mit Energie, Ausdauer und Herzblut uneigennützig für die Belange ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger engagieren“, verspricht die Spitze der Wählergemeinschaft. (pu)



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