Auch zu Fassenacht: Im Gleichnis spricht die Bibel oft

Lang anhaltender lautstarker Beifall für einen Pfarrer nach der Predigt im Sonntagsgottesdienst – das gibt es nicht alle Sonntage. Und das würde sich so mancher Pfarrer wünschen. Beim Fassenacht-Gottesdienst in der Dionysius-Kirche in Münster dankten die Gottesdienstbesucher Pfarrer Klaus Waldeck für seine aufrüttelnde Fastnachtpredigt in Versform. Eine Predigt voller Gleichnisse, eine Predigt voller Anspielungen, die von den zum Teil karnevalistisch verkleideten Gottesdienstbesuchern durchaus verstanden wurden, die Gleichnissen aus der Bibel angelehnt waren, aber heute ihre Bedeutung haben.

Dass der Fußballfan Waldeck den Fußball und seine Schiedsrichter aufgriff mit dem Blick in die Welt – blinde Schiedsrichter. „Denn die Moral von der Geschicht: mit blinden Führern geht es nicht.“ und dann mit den Richtrahler nach Rom: „Das ist vor allem dem gesacht, der in der Kirche hat die Macht; dass die, die solle annern lenke, ihre eigne blinde Fleck bedenke“. Und weiter: „Auch wird es deshalb besser sein, hat keiner nur die Macht allein; mit einer Teilung der Gewalten die Kich wär besser zu gestalten“. Und dann das Gleichnis vom Splitter im eigenen Auge und dem dicken Balken: „Da fällt mir doch, wie kann des sein, das Beispiel USA gleich ein. Wenn irgendwo in dieser Welt ein kleiner Zaun ihm nicht gefällt, regt Donald Trump sich tierisch auf, verbal haut er feste drauf. Jedoch zu Hause ist er nicht prüde, und an der Grenze dort im Süde will Mr. President der schlaue, zu Mexiko eine Mauer baue.“ und dann die „schöne Geschichte“ aus dem Iran, wo die Menschen ein Bayernspiel nicht sehen konnten, weil des von einer Frau im Schiridress mit nackten Beinen „gepfiffen“ wurde: „Man gibt sich offen, tolerant, für Menschenrechte ein Garant, so gar an Fußball interessiert, hat Bundesliga abonniert. Doch wenn Frau Steinhaus pfeift das Spiel, ist das den Herren doch zu viel, Für Frauen ist im Sport kein Platz, da bleibt der Bildschirm lieber schwarz“. Un zum Schluss: Da sieht man welches Geistes Kind die Präsidente wirklich sind. Und auch hier folgt nun gnz schlicht die Moral von der Geschicht: Hast du ne stark getrübte Sicht, verurteil deinen Nächsten nicht und bei nem dicken Balken dann fang erst mal bei Dir selbst an. So will uns Jesus hier bekehrn, erst vor der eigenen Tür zu kehrn“. „So kann das Leben euch gelinge..... An Fassenacht, ich bitt euch sehr, ist des doch wirklich garnit schwer.....Auch froher Scherz und guter Witz hat in dieser Zeit sein Sitz; Dazu noch Fröhlichkeit und heitere Gelassenheit, mit der ich immer öfter dann über mich selber lache kann“.

Und so stimmte die Gemeinde zum Schluss noch an: So ein Tag so wunderschön wie heute um dann zu den Klängen eines Medleys aus Samba und Fiesta Mexikana den Mittagessen-Tischen zuzueilen.



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