Zwanzig Jahre „theater domino“ „Mala und Edek – eine Liebe in Auschwitz“ Ein Gedenken zur Befreiung des Konzentrationslagers


 

Vor zwanzig Jahren öffnete sich zum ersten Mal der Vorhang für die Schauspieler von theater domino. Damals spielten die jungen Theaterleute „Krankheit der Jugend“ und traten damit im Kirchenraum der Evangelischen Paulusgemeinde auf.
In Kürze stellt die Kelkheimer Schauspieltruppe nun ihre mittlerweile elfte Theaterproduktion: „Mala und Edek – eine Liebe in Auschwitz“ vor. Das Stück erzählt die wahre Geschichte zweier Auschwitz-Inhaftierten: Mala Zimetbaum, eine belgische Jüdin und Edward Galinski, ein junger Pole, lernen sich im Konzentrationslager kennen und lieben. Gemeinsam wagen sie die Flucht – und werden nach zehn Tagen in Freiheit kurz vor der rettenden Grenze zur Slowakei gefangen genommen, ins KZ Auschwitz zurückgebracht und dort im September 1944 öffentlich hingerichtet.
Das theater domino nimmt den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zum Anlass, das Thema Holocaust auf die Bühne zu bringen. Was zuerst als Lesung geplant war, entwickelte sich rasch zu einer echten Theaterproduktion. Das vierköpfige Ensemble um Regisseur Volker Zill möchte mit „Mala und Edek“ neben den traditionellen Theatergängern insbesondere junge Menschen ansprechen. Denn für viele Jugendliche und junge Erwachsene ist der Nationalsozialismus nur noch eines von vielen Kapiteln Deutscher Geschichte, betont Volker Zill. Ihre Großeltern waren damals selbst noch Kinder oder wurden gar erst nach Kriegsende geboren, sodass den jungen Leuten heute niemand mehr persönlich von diesem schwärzesten Kapitel der Deutschen Geschichte berichten kann. So wird der Abstand zu den furchtbaren Ereignissen dieser Zeit immer größer, das Interesse daran aber immer kleiner.
Volker Zill: „Mit seinem Auschwitz-Drama möchte das domino-Team dazu beitragen, die Erinnerung an diese schreckliche Zeit wachzuhalten. Denn, wer sich erinnert, zu was damals Faschismus, Rassismus und Nationalismus führten, der wird Verantwortung dafür übernehmen, dass sich so etwas in Zukunft nie wieder ereignen kann.“
Aber „Mala und Edek“ ist nicht nur ein Stück über den Holocaust, es ist auch ein Stück über Hoffnung, über Freundschaft und die Kraft der Liebe. Auf der Bühne steht diesmal ein sehr junges Ensemble, das vielen Kelkheimer Theatergängern dennoch durchaus vertraut vorkommen dürfte. Denn mit Nikolas Kipp, Susan Küßner und Leonard Mink spielen gleich drei ehemalige Hauptdarsteller der Theater AG der Eichendorff-Schule mit. Komplettiert wird das Quartett von Dirk Zill, der als einziger zur alten Garde von theater domino zählt.
Und hier nun die Aufführungsdaten: Die Premiere ist am 10. April (Freitag) um 20 Uhr im Theatersaal der Eichendorff-Schule Kelkheim. Weitere Vorstellungen: 11., 17., 18. April, 20 Uhr sowie 12. und 19. April, 16 Uhr. Im Anschluss an die jeweiligen Vorstellungen steht das Ensemble für ein Publikumsgespräch zur Verfügung. Der Eintritt beträgt zehn Euro oder acht Euro ermäßigt. Schülergruppen ab zehn Personen zahlen fünf Euro pro Person. Karten unter 06195-969415 oder per E-Mail unter kontakt[at]theater-domino[dot]de. Das Bild zeigt Nikolas Kipp in der Rolle des Edek und Susan Küßner als Mala.
Foto Jakob Karross.



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