Zwanzig Jahre DRK-Tagespfege Kelkheim

Landrat Michael Cyriax, der sich als Gast angesagt hatte, war durch die Entwicklung des Flüchtlingsproblem „überrollt“ und musste absagen. In gewisser Weise übernahm Bürgermeister Albrecht Kündiger bei einer Feierstunde zum zwanzigjährigen Bestehen der Tagespflege seinen Part – nachdem Martin Menke die Gäste begrüßt hatte – und ging auf die Geschichte dieser Kelkheimer Einrichtung ein, die nicht mehr vergleichbar ist mit der Tagespflegestation vor mehr als zwei Jahrzehnten, als sie noch in der Gundelhardtstraße untergebracht war. „Es ist enorm wichtig, was Sie hier leisten“, sagte er und verwies auch auf die Mithilfe der Sozialstation Kelkheim sowie der Kirchen. Er verband seine Wort mit der Aufforderung an die Politik im Zeichen der Überalterung der Bevölkerung hier nicht in der Unterstützung nachzulassen, um dann zum brennenden Problem des Tages, zur Flüchtlingsfrage überzuleiten. Das Ausrufen des Katastrophenfalls, so meinte er, sei nicht besonders klug gewesen, die Situation im Main-Taunus-Kreis sei davon weit entfernt. Kündiger war sicher, dass „wir das hinkriegen“, als er auf die allgemeinen Flüchtlingszahlen verwies. Allerdings liege ein riesiger Berg Arbeit „vor uns“. Hier hob er noch einmal die Verdienste der Kelkheimer hervor, die sich für die Flüchtlinge einsetze, für Menschen, die aus Not und Verzweiflung ihre Heimat verlassen haben. Er verwies aber auch darauf, dass auch Kelkheim mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen habe, die in die Gesellschaft integriert werden müssten. In diesem Zusammenhang verwies er auf das drängende Wohnungsproblem und im Hinblick auf den sozialen Wohnungsbau formulierte er: Auch Außenbereiche seien nicht mehr tabu und er bat diejenigen, die bisher nicht viel mit sozialem Wohnungsbau zu tun hatten, umzudenken.

Martin Menke als Vorsitzender des DRK Kelkheim hatte zuvor einen Abriss der Tagespflege-Geschichte gegeben und sie mit einer Pflanze verglichen, aus der ein kräftiger Baum geworden sei. In den Jahren vor dem Neubau im Mittelweg habe das DRK Geld zurückgelegt, um das Projekt auch mit Hilfe von Stadt und Land zu verwirklichen.

Dr. Jörg Blau, der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes verwies auf den großen Einsatz der Helfer, die es Menschen möglich machen, so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung, der Wohnung, zu bleiben.

Eröffnet wurde der Tag der Offenen Tür mit einem musikalischen Beitrag von Margarita Kluin und nachdem Pflegedienstleiterin Gerlinde Jähn kurz über den Tagesablauf und die Arbeit der Helfer berichtet hatte – augenblicklich gibt es 28 Gäste, darunter zwölf täglich kommende Seniorinnen und Senioren – beschloss das Blasorchester Münster den Morgen mit seinem musikalischen Beitrag.

Für die Helfer gab es als Dankeschön eine Rose und Brigitte Kuhn wurde von Martin Menke mit einem Blumenstrauß besonders geehrt: Sie ist seit Anbeginn als Helferin dabei.

Unter den Gästen, mit viel Beifall bedacht, auch Walter Jacob, der langjährige Vorsitzende des DRK Kelkheim, sowie Pfarrer Joseph Peters, Pfarrer a. D. Dr. Gerd Petzke und der frühere Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Klaus Fischer.

Übrigens ist regelmäßiger Gast der Tagespflege Mathilde Witzke, die gerade ihren 105. Geburtstag feierte.

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