Wie schrecklich: Kündiger-Huldigungen fehlten

Ach, es ist doch bitter, wenn man nicht verwinden kann, dass eine Bürgermeisterwahl und obendrein auch noch eine Kommunalwahl verloren gegangen ist, das Kelkheimer Weltbild sich änderte.

So scheint es jedenfalls einem Kelkheimer zu gehen, der 1,45 Euro opferte, um uns – sorgfältig in einem Briefumschlag verpackt – ein Exemplar der Ausgabe 12 zurückzusenden.

Und die Zeitung gleich noch mit einem Ausdruck zu versehen: „Anbei Ausgabe Nr. 12 zurück!! Weil Fehldruck. Die Kündiger-Huldigungen fehlen in dieser Ausgabe.“

Na klar, weil man sich als Verlierer nicht zu erkennen geben will, schickt man solche Post – es ist nicht die erste dieses Briefschreibers – anonym ab.

Und wir müssen zugeben: Es war uns gar nicht aufgefallen, dass in der Ausgabe 12 „Kündiger-Huldigungen“ fehlen.

Versprochen: Das holen wir gern in dieser Ausgabe nach. Auch in den kommenden, wenn es sich um eine Nachricht handelt, die sich auf Kelkheim bezieht.

Zu Zeiten des Bürgermeisters Thomas Horn dürften die vielen Bilder mit dem Bürgermeister durchaus in das Weltbild des Anonymus gepasst haben. Sein Pech, dass die Kelkheimer aus seiner Sicht falsch wählten. Als Demokrat sollte man die Entscheidung respektieren, meinen wir.

Und vielleicht noch zur Information des Briefeschreibers, auf den wir aber in Zukunft nicht mehr reagieren, sondern seine Machwerke in der Rundablage versenken werden: In den meisten Ankündigungen von Veranstaltungen der Kelkheimer Vereine und Verbände findet sich der Hinweis, dass der Bürgermeister die Schirmherrschaft übernommen hat oder dass er bei der Eröffnung, anwesend sein wird. Wie damals bei Thomas Horn. Ohne Grund? Doch wohl, weil sich die Veranstalter wünschen, dass dies auch in der „Kelkheimer Zeitung“ entsprechend gewürdigt wird. Und das wird von denen nicht als „Kündiger-Huldigung“ verstanden.

Also: Weitere anonyme Briefe eines Enttäuschten wandern in den Papierkorb, wo sie hingehören. Das Porto kann sich der anonyme Briefschreiber sparen.



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