Im Rathaus: Ein Querschnitt aus Elvira Bachs künstlerischem Schaffen

Zwischen dem New Yorker Museum of Modern Art und dem Rathaus Kelkheim, oder sagen wir der Stadt Kelkheim, wird es in der Zeit vom 10. bis zum 26. Juni eine Verbindung geben. In beiden Häusern werden Arbeiten von Elvira Bach ausgestellt. Nach der Ausstellung im Frankfurter Städel, nachdem jetzt ein Bildband mit ihren Arbeiten erschienen ist, werden ihre Bilder dank der Galerie am Dom Wetzlar in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt und dem Museum der Stadt Kelkheim im Plenarsaal des Rathauses in einer großen Werkschau, zu der sie anwesend sein wird, gezeigt werden. Der Titel dieser Ausstellung: „Bin ich schön – Elvira Bach“.

Elvira Bach – es gibt noch mehr Verbindungen zu der Künstlerin als die ins Museum for Modern Arts in New York. Schließlich ist sie, die heute als Star der internationalen Kunstwelt gilt, im Nachbardörfchen Neuenhain geboren. Aso könnte man sich durchaus mal getroffen haben ...

Das müsste jedoch lange her sein. Denn Elvira Bach besuchte 1967 bis 1970 die Glasfachschule in Hadamar, studierte zwischen 1972 und 1979 in Trier und an der Hochschule für Künste in Berlin, bevor sie zwei Jahre an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin arbeitete. Die Teilnahme an der documenta 7 in Kassel brachte den internationalen Durchbruch. Es gab Stationen in Santo Domingo, regelmäßige Arbeitsaufenthalte im Senegal, die Arbeit mit Keramikskulpturen und Glasarbeiten in Murano.

In einem Text über die Künstlerin von Michael M. Marks heißt es: „Signifikant für ihren Stil ist eine gestische Gegenständlichkeit, die in farbexplosiven Großformaten das Leben der Metropolen mit all ihren Facetten von Alltäglichkeit als persönliche Lebensverlautbarung offeriert.“ Und weiter: „Selbst das Leitmotiv der Ausstellung ,Bin ich schön‘ interpretiert all das, was das existentialistische

Sein ausmacht – das der Malerin, wie auch unseres: BIN. ICH. SCHÖN. Hier reduziert sich das Wort ,schön‘ nicht allein auf die Ästhetik des Äußeren, auf die wir ja stets zuerst unsere neugierigen Blicke wenden, und die uns unweigerlich in dieser Malerei begegnet – ja, diese Frau ist schön, kraftvoll, anmutig, reflektiert, selbstbewusst. Charakter, Einstellungen, Hoffnungen, Glaube, Liebe und nicht zuletzt die Geschichte dieser Person, symbolisiert durch die Kirschen, die ihr in der Jugend im Taunus ebenso wie Erdbeer- und Spargelfelder begegneten, prägen ein Gesamtbild in Schönheit.“

Gezeigt wird ein Querschnitt aus Elvira Bachs künstlerischem Schaffen. Ihre Exponate werden dominiert von Frauenbildnissen und sind stark mit ihrer eigenen Person und ihren persönlichen Lebenssituationen verbunden. In den frühen achtziger Jahren bestimmte die Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Ich die Inhalte ihrer Werke, danach waren sie stärker von ihrer familiären Situation geprägt. Künstlerische Ausdrucksmittel sind flächige Darstellungen (Malerei und Grafik) und dreidimensionale Objekte (Skulptur und Plastik).

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Die Vernissage findet am 9. Juni um 19.30 in Anwesenheit von Elvira Bach statt. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr.

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