Neunzig Jahre Freiwillige Feuerwehr Hornau Über das Fest berichtete mit Text und Bild Jes Hartleb

Das waren zwei Tage Festfreude am Feuerwehrhaus. Und, dass es an beiden Tagen ab und zu mal regnete – bei der Feuerwehr hat man ohnehin mit Wasser zu tun und so zogen sich die Gäste ins Haus oder unter die Schirme zurück und ließen es sich wohl ergehen. Der große Clou bei diesem Fest war aber der Einfall, Hornauer Geschichte in abgewandelter Form wieder aufleben zu lassen. Das geschah mit einer Serie von begeistert aufgenommenen Schoppekarrerennen. Nach der Siegerehrung gab es das Gruppenfoto aller Teilnehmer.

Die vier Mannschaften der Münsterer Wehr traten mit selbstgebauten Schoppenkarren an, fröhlich mit Kostümen verkleidet. Insgesamt gingen 27 Mannschaften, immer zwei je Schoppekarre, auf die Strecke auf der Feldbergstraße.

Im K.o.-System wurde in vier Runden der Sieger gefunden. In der ersten Runde galt es, neben dem eigentlichen Rennen zwei Luftballons aufzublasen, bis sie platzten. (Aufgabe: „Dicke Backen“), zum anderen musste sich der Schubkarrenschieber fünfmal um die eigene Achse an einer Pylone drehen, und anschließend versuchen, sein Gleichgewicht und die Orientierung nicht zu verlieren (Aufgabe: „Brummkreisel“).

Nach jeder erfolgreich erledigten Aufgabe ging es erstmal zum „Schöppche-Stöppche“ zum Ebbelwoi-Nachtanken. Für die zweite Runde qualifizierten sich 16 Teams; ausscheiden mussten unter anderem das Team „The Pink Bunnies“ bestehend aus dem Stellvertretenden Kelkheimer Stadtbrandinspektor Frank Darmstadt und Fischbachs Wehrführer Alexander Hornung, die die Strecke in rosa Hasenkostümen bewältigt hatten.

In der zweiten Runde standen die Aufgaben Dosenwerfen und Apfelernte auf dem Programm. Während Dosenwerfen selbsterklärend ist, hier noch ein paar Worte zur Apfelernte. Der Schoppenkarreninsasse musste nach Ankunft an der Aufgabenstation aus der Schubkarre aussteigen und einen einzelnen im Wasser schwimmenden Apfel mit dem Mund (ohne Hände) auffangen und diesen (wie ein Spanferkel) im Mund in der Schoppenkarre bis zum Schöppche-Stöppche bringen. Aus der zweiten Runde konnten sich nur vier Mannschaften für die nächste Runde qualifizieren, Schluss war unter anderem für das Politik-Prominenz-Team „Team Bürgermeister“ bestehend aus Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger und Magistratsmitglied Stefan Thalheimer.

Im Halbfinale kam es zu den Duellen „Don Promillos“ (Sebastian Golde / Stefan Winkler) gegen „FC KoppInNacken“ (Christopher und Sebastian Sornberger) sowie „Süpplingen schiebt Hornau“ (Ulf Bracht – Hornau mit Jan Brückmann – Süpplingen) gegen „Irgendwas mit Blau“ (Oliver Bernard, Johanna Werner, beide Feuerwehr Kelkheim-Mitte).

Zunächst mussten beide Teams auf dem Boden liegende Pylone mit einem Besenstiel aufladen und in der Schoppenkarre verstauen, die Aufgabe hatte etwas von mittelalterlichen Lanzenturnieren, weshalb die Aufgabe den Namen „Lanzelot“ bekam. Nach einem Stopp am Schöppche-Stöppche galt es nun, Wasser auf einem Tablett in der Schoppenkarre über einen Hindernisparcours zu transportieren und das Wasser im Anschluss in ein Gefäß zu füllen, bis dieses überläuft. Je nach Geschick der Teilnehmer mussten hier dann zwei oder drei Durchgänge absolviert werden, bevor die Aufgabe erfüllt war. In zwei spannenden Duellen konnten sich hier der FC KoppInNacken und Irgendwas mit Blau durchsetzen und ins Finale einziehen, während für Süpplingen schiebt Hornau und die Don Promillos nur das Kleine Finale um Platz 3 übrig blieb.

Im Finale erfolgte nun ein Sprint mit der Schoppenkarre, im Anschluss wurde die Schoppenkarre zur Seite gestellt. Dann mussten die Teammitglieder sich mit Helmen und Handschuhen ausrüsten (Safety First) und ihr neues Fortbewegungsmittel besetzen. Ein Teammitglied machte es sich in einer Altpapiertonne bequem, während der jeweilige Partner dann das Schieben übernahm. Nun ging es über einen Hindernisparcors zur Aufgabenstation, bei der mittels Feuerwehr-Kübelspritze Tischtennisbälle von Pylonen gespritzt werden mussten (der Papiertonnen-Insasse mit Strahlrohr in der Hand, der Teampartner am Pumpen). Nach erneut spannenden Duellen konnten die Brüder Sornberger alias FC KoppInNacken den Sieg für sich beanspruchen, Irgendwas mit Blau erreichte im Finale den zweiten Platz. Im Lauf um den dritten Platz sicherte sich Süpplingen schiebt Hornau den letzten Podiumsplatz, für die Don Promillos blieb nur Blech übrig.

Die Siegerehrung wurde zu Beginn der im Anschluss stattfindenden 90er Jahre-Party im Hornauer Feuerwehrhaus durchgeführt.

Alle Teilnehmer bekamen als Erinnerung ein Apfelweinglas mit dem Emblem der Feuerwehr Hornau, neben Sachpreisen für die drei Erstplatzierten erhielten die Sieger FC KoppInNacken noch einen eigens für das Rennen angefertigten Ebbelwoi – Bembel.

Übrigens, genau zu dem Zeitpunkt, als das Rennen begann gab es Wassermassen von oben. Trotzdem: Die allermeisten wurden lieber nass, als sich dieses Vergnügen entgehen zu lassen.

Es gab auch Ehrungen.

Von links nach rechts: auf dem Foto unter der Ehrung von Ralf-Peter Kissaum mit Bürgermeister Albrecht Kündiger und Thorsten Harleb: Wehrführer Bernhard Bender, Hans Schneider (40), Vereinsvorsitzender Thorsten Hartleb, Gerold Koch (40), Heinz Färber (40), Norbert Metzner (25) , Bürgermeister Albrecht Kündiger, Ludwig Beyler (40), Stefan Ruppert (25).

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