Die Handballer der TSG Münster holten den Deutschen Meistertitel

Schon seit dem Jahr 2006 treten die Münsterer Beachhandballer unter dem Namen Beach & da Gang an und nehmen an bundesweiten Turnieren teil. Die Mannschaft um die Gebrüder Marc und Tim Kunz setzt sich bis auf wenige Ausnahmen aus Spielern zusammen, die bei der TSG Münster in der Jugend das Handballspiel erlernt haben und teilweise noch in Münster spielen. Vom aktuellen Team spielen vier Spieler in der Hallen-Oberliga-Mannschaft der TSG nämlich Tim Kunz, Sebastian Jakobi, Julian Schuster und Felix Ikenmeyer. Dazu kommen mit Stefan Mollath und Fabian Frank zwei Spieler aus der 2. Mannschaft, die in der Bezirksoberliga spielt. Ergänzt wird das Team von Bastian Schwarz, der bis Anfang Mai noch in Münster spielte dann aber zur SG Bruchköbel in die 3. Liga gewechselt ist, Fritz Scheerer, Timo Herrmann und Tim Graf, die aus Verletzungs- oder Zeitgründen nur noch im Sommer Beachhandball spielen sowie dem einzigen nicht Münsterer Tobias Geske, der in Köln lebt und für die SG Langenfeld in der 3. Liga West im Handballtor spielt. Tobias Engel, der seine Spielerkarriere wegen eines Bandscheibenvorfalls beenden musste und die Brüder Sascha und Sebastian Hahn fungierten als Betreuer und Coaches an der Seitenlinie.

Überlegen hatten sich die Münsterer Jungen wieder für das Finalturnier, das zum 3. Mal in Folge am ersten August Wochenende in der Bundeshauptstadt Berlin ausgetragen wurde, qualifiziert. Die zwölf Teams wurden in vier Gruppen a 3 Mannschaften aufgeteilt wobei der Gruppensieger sich direkt für das Viertelfinale qualifizierte. Das schafften die Münsterer mit zwei Siegen bereits am Freitag. Gegen DD and Friends aus Krefeld und BTVGA aus dem süddeutschen Bartenbach gelangen zwei klare Zweisatz-Erfolge. Somit war man am Samstag spielfrei und konnte Kraft tanken für den Finaltag am Sonntag. Im Viertelfinale waren die Otternasen, auch aus Bartenbach, der Gegner. Und man merkte schnell, dass durch den spielfreien Tag der Rhythmus verlorengegangen war. Zwar gewann man den 1. Satz noch 13:10 doch nach dem 17:20 in Satz 2 ging es in den Shootout. Torhüter Tobias Geske gelang es, den einzigen Penalty abzuwehren, was der Mannschaft zu einem knappen 9:8 Erfolg und den Einzug ins Halbfinale verhalf. Dort wartete der deutsche Rekordmeister Sanddevils aus Minden in Ostwestfalen. Sechs Titel haben die mit 2. und 3.Ligaspielern gespickten Ostwestfalen bereits gewonnen und gegen diese Mannschaft hatten die Münsterer bei deutschen Meisterschaften in der K.O.-Runde bisher immer den Kürzeren gezogen. In einem hochspannenden Spiel gingen beide Halbzeiten in die Verlängerung, den sogenannten Sudden Death, wo die Mannschaft gewinnt, die den ersten Punkt macht. Und in beiden Fällen war das Beach & da Gang vorbehalten was den erneuten Einzug ins Finale nach 2017 bedeutete. Und wieder sollte der Gegner der gleiche wie im Vorjahr sein. Die SG Schurwald aus Göppingen wartete auf die Mannschaft um die Brüder Kunz. Und diesmal gelang die Revanche. Nach einem knappen 14:12 im 1. Satz beherrschten die Münsterer den Zweiten mit 24:17 und gewannen erstmals unter ihrem Namen und für Münster den insgesamt 4. offiziellen deutschen Beachmeistertitel.

Groß war der Jubel bei der Mannschaft (im Bild links nachgestellt) und der kleinen Anhängerschar, hatten die Spieler doch nach dem 3. Platz 2016, dem 2. Platz 2017 nun endlich ihr Ziel erreicht.

Überdies wurden Tobias Geske zum besten Torhüter und Stefan Mollath, der erstmals dabei war und in der Halle nur in der 6. Liga spielt, zum besten Spieler des Turniers gewählt und dafür mit einem Pokal ausgezeichnet.

Im Jahr 2006 gründeten die Brüder Marc und Tim Kunz die Mannschaft unter dem Titel Beach & da Gang, um den Beachhandball in Münster wieder aufleben zu lassen. Von 1995 bis 2005 machten die Münsterer Handballgrößen Konrad Bansa, Matthias und Thomas Mauch den gerade aufkommen-den Beachhandball in Münster salonfähig und errangen in dieser Zeit drei offizielle und einen inoffiziellen Deutschen Meistertitel. Kelkheim unterstützte die aufkommende Euphorie der Sommersportart in Münster und eröffnete 2000 in Zusammenarbeit mit dem Verein einen zweiten Sandplatz im Kelkheimer Freibad, der mit Handballtoren bestückt wurde. Somit war die TSG in der Lage, auch ein Beachhandballturnier auszutragen, das schnell zu einem Erfolg wurde und sich in der Beach-Szene hohe Anerkennung erwarb.

Heute ist das Turnier, vor allem auch durch das Engagement aller Spieler von Beach & da Gang, eines der größten und beliebtesten Turniere in Deutschland.

Die Leistungen der Münsterer Beach-Pioniere fanden auch bundesweit Anerkennung. So wurden die Gebrüder Mauch und Konrad Bansa in die neu gegründete Deutsch Beachhandball-Nationalmannschaft berufen. Der 3. Platz bei den Europameisterschaften 2004 in der Türkei, die Teilnahme an den World Games der nicht olympischen Sportarten 2005 in Duisburg und an der Weltmeisterschaft 2006 am Strand von Rio de Janeiro waren die Höhepunkte, die sie in ihrer internationalen Beach-Karriere erlebten.

Diese Erfolge und die Errichtung des 2. Sandplatzes im Kelkheimer Schwimmbad, der im Sommer zweimal in der Woche von der TSG Münster zum Training genutzt werden darf, legten natürlich Spuren bei der Jugend in der Handballabteilung der TSG. Alle Jugendmannschaften nutzten die Trainings-möglichkeiten, um es ihren Idolen Konny, Tom und Matze nachzuahmen.

Dies sind die Wurzeln der aktuellen Generation der Münsterer Beachhandballer und die nächste wartet schon. Denn am 18./19.08. nimmt die B-Jugend der TSG Münster als Vertreter Hessens an den zum 2. Mal ausgetragenen deutschen Jugendmeisterschaften in Nürnberg teil.

Konrad Bansa gibt seine Erfahrung im Beachhandball mittlerweile bundesweit weiter. Er ist der aktuelle Bundestrainer der U18-Nationalmannschaft und wurde mit dieser Mitte Juli am Strand von Mazedonien Europameister.

Die TSG Münster ehrte beide, ihre erfolgreiche Beachhandballmannschaft und Konrad Bansa, am vergangenen mit einem Empfang auf der Terrasse der Vereinsgaststätte. Hier entstanden auch die Fotos. Für den Magistrat der Stadt Kelkheim begrüßte Heinz Kunz die Sportle.

Weitere Artikelbilder



X