Digitale Fahrgast-Informationen

„Bekomme ich meinen Anschluss noch?“ – „Wann kommt der nächste Bus, der nächste Zug“ diese Fragen stellen sich viele Fahrgäste, die umsteigen wollen, die an Haltestellen und Bahnhöfen warten. Anzeigetafeln des DFI-Systems (Fahrgastinformationstafeln) liefern in Zukunft die Antwort, teilt der Main-Taunus-Verkehrsverbund jetzt mit. Bislang informieren die herkömmlichen, gedruckten Fahrplanaushänge über die geplanten Abfahrtzeiten (Planzeiten).

Johannes Baron als Aufsichtsratvorsitzender des MTV ist sich klar drüber, dass der wartende Fahrgast doch auch bei Verspätungen Genaueres wissen möchte – ob die Fahrt noch stattfindet, wie lange er warten muss oder wann die Fahrt tatsächlich erfolgt: „Wenn es Störungen gibt, ist doch eigentlich die Ungewissheit das Unangenehme.“ Hiergegen helfen die DFI-Anzeigetafeln.

Die Bereitstellung dieser sogenannten Echtzeitdaten ist technisch aufwändig und erfordert mehr als nur einen Stromanschluss an den Haltestellen. Aufgrund des hohen Nutzens für den Fahrgast ist das DFI jedoch unentbehrlich und steigert die Zufriedenheit mit dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr deutlich, ist man sich beim MTV sicher.

Derzeit geht die dritte Ausbaustufe im MTK zu Ende. An zehn Standorten werden neue DFI-Anzeigetafeln installiert. Sieben Anzeigetafeln im Main-Taunus-Kreis sind bereits in Betrieb. An drei weiteren Standorten auf Bahnsteigen der Deutschen Bahn AG steht die Genehmigung der DB AG noch aus.

Der Geschäftsführer der MTV, Roland Schmidt, verweist darauf, dass man möglicherweise bald auch mit einem neuen Partner kooperiert: „Fast überall gibt es öffentliche Telefone, die sich zentral oder ganz in der Nähe von Bus- und Bahnsteigen befinden. Diese für die Fahrgastinformation zu nutzen ist eine Idee, die wir prüfen.“ Die Deutsche Telekom habe bereits Standortvorschläge für acht der zwölf Städte und Gemeinden im MTK vorgelegt.

DFI oder Vorläufer gibt es schon seit einigen Jahren an den Bahnhöfen in Hofheim und Bad Soden. Die Umsetzung war jedoch schwierig, weil die verschiedenen Datensysteme von HLB Hessenbus und DB AG nicht gut miteinander harmonierten. Dies ist mittlerweile deutlich besser geworden. Seit einigen Jahren werden die Daten von einem Server des RMV bereitgestellt. Die Datendrehscheibe des RMV erhält ihrerseits die Daten von Bordrechnern der Fahrzeuge der verschiedenen Verkehrsunternehmen. Auch die Bordrechner sind mit Mobilfunkanschluss ausgestattet. So werden die aktuellen Standorte der Fahrzeuge stets übermittelt, die Daten aufbereitet und als echte Ankunftszeit angezeigt.

Vor dem Hintergrund dieser Datendrehscheibe wurden Innerhalb eines Pilotprojekts mit dem RMV im Jahr 2013 an fünf weiteren Haltestellen im Kreis DFI-Anzeigen in die Haltestellenmaste integriert: in Hofheim-Diedenbergen an der Haltestelle Rathaus, in Sulzbach an der Haltestelle Rathaus, in Kelkheim an der Haltestelle Stadtmitte, in Bad Soden-Neuenhain an der Haltestelle Sandwiese und in Kelkheim-Fischbach an der Haltestelle Bürgerhaus. Alle DFI-Anzeigen im MTK funktionieren mittlerweile zur vollen Zufriedenheit. Und auch dem Busfahrer nutzt das DFI. Wenn er zum Beispiel am Bahnhof Eppstein steht und sich fragt: „Kann ich noch auf die Umsteiger von der S-Bahn warten oder wird’s zu spät?“, bekommt auch er Antwort über das DFI. Sicher wird es künftig noch mehr digitale Fahrgastinformation im MTK geben, vielleicht bald über neue Wege.

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