Atzelbergturm, Wasserversorgung, Feuerwehrhaus

„Keine Fußballübertragung im Fernsehen“, konstatierte Bürgermeister Albrecht Kündiger und fuhr fort: „Dann haben wir Zeit.“ Bürgerversammlung in der gut besetzten Mehrzweckhalle in Eppenhain mit drei Themen: Atzelbergturm, Wasserversorgung und neues Feuerwehrhaus.

Um es abzukürzen: Der zweimal abgebrannte Holzturm wird ersetzt, allerdings wohl durch einen Stahlturm, wie damals der Luisenturm. Die meisten Diskussionsteilnehmer sprachen sich dafür aus, zumal der Bürgermeister in seinen Informationen die finanziellen Vorteile eines Stahlturms (Versicherung und Baukosten) erläuterte. Einem notwendigen neuen Fundament mit Kosten in Höhe von 80.000 Euro hat der Magistrat bereits zugestimmt.

Nach diesen beiden Versicherungsschäden mochte die Versicherung den Vertrag nicht mehr verlängern, und ein Stahlturm ist ohne Versicherung sicherer, denn er schmilzt erst bei 500 Grad Hitze, kam die Erläuterung aus der Versammlung.

Es gab einige Vorschläge aus der Versammlung, wie man die Anlage am Atzelberg sicherer machen könnte. Kameras, oder den Turm mit einem Zaun „einbunkern“.

Wie auch immer: Die Kripo meint, der alte Holzturm fiel Brandstiftung zum Opfer, nicht vorsätzlicher, sondern wohl eher fahrlässiger Brandstiftunge, weil wohl oben im Turm gegrillt worden sei.

Dann die Frage: Müssen wir überhaupt einen Atzelbergturm haben? Die klare Antwort des Bürgermeisters: „Ja, der Turm ist ein Markenzeichen Eppenhains. Von hier aus kann man fast zwei Landeshauptstädte sehen. Kelkheim ist nicht nur eine Schlafstadt und das ist durchaus möglich, dass sich dort junge Leute treffen. Schänden kann man leider nirgends verhindern. Aber es ist schwierig, Stahl in Brand zu stecken, ein Grund dafür, dass Deutschland Strommasten aus Stahl hat.“ Eine Gastronomie am Atzelbergturm, auch um den Turm besser unter Beobachtung zu haben? Kündiger winkte im Hinblick auf Schließungen von anderen Gaststättenbetrieben ab. „Ein Tag zu öffnen ist zu wenig.“

Ein wichtige Sache jedoch: Der neue Turm muss 34 Meter mindestens hoch werden, nachdem der Luisenturm „nur“ 19 Meter maß. Aber die Bäume sind zwischen erheblich gewachsen. Dann die Trinkwasserversorung. Kündiger wies darauf hin, dass es sehr ungewöhnlich gewesen sei, in diesem Sommer Wasser zu sparen. Dass es nicht schlimmer wurde, sei der Feuerwehr zu verdanken, die ganze Arbeit geleistet haben. Und die Bürger hätten vernünftig reagiert. Und sogar alte Trinkwasserstellen, teilweise im Gebüsch vorborgen, reaktiviert.

Er sieht für die Zukunft keine Schwierigkeiten, zumal in Ruppertshain die Verbindung mit einer neuen Leitung vom Anschluss an der Schönwiesenhalle zum Hochbehälter gebaut wird.

Darüber hinaus werden Experten aus dem Umweltministerium erwartet, um zu untersuchen, ob in Eppenhain weitere Brunnen gebohrt werden können. Andererseits sagte Kündiger ehrlich, auch wenn er nicht damit rechnet, ein Wassernotstand sei nie auszuschließen. Gebe es jedoch mal wieder eine extreme Wetterlage, werde man einen Notstand sicherlich früher erkennen und Wasser von Fischbach aus nach oben pumpen, schließlich sei das auch der Grund für den Bau der Leitung zwischen den beiden Ortsteilen gewesen. Es werde nicht Wasser von oben nach unten, sondern umgekehrt transportiert.

Seit Jahren nicht mehr ausreichend das Gebäude der Feuerwehr und das Grundstück zu klein, um hier neu zu bauen. Guter Rat ist in Eppenhain schwierig, weil geeignete Grundstücke Mangelware sind. Nachdem sogar überlegt wurde, die Wehren von Ruppertshain und Eppenhain in einem Gebäude oberhalb Fischbachs zusammenzulegen, wurde dieser Plan schnell fallen gelassen. Das Ruppertshainer Gebäude ist gerade mal zehn Jahre alt und wie das mit der Harmonie zwischen den beiden Wehren ist, sei dahingestellt. In Aussicht genommen ist jetzt ein Grundstück unterhalb der Schule. Für den Bau von mindestens zwei Hallen, eine dritte Halle müsste die Stadt selbst bezahlen, müssten zwar einige Bäume fallen, (Der Blick auf die denkmalgeschützte Schule darf nicht verbaut werden) scheint hier ein Platz gefunden zu sein, der auch von den Angehörigen der Wehren schnell erreicht werden kann.

Im Saal auch Thomas Weck, im Magistrat für die Feuerwehren zuständig:

Er bat dringend darum, dass sich Eppenhainer der Wehr als aktives Mitglied zur Verfügung stellen, um vor allem bei der Tagesversorgung genügend Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben. Ein Appell, der übrigens auch an die anderen Stadtteile gerichtet wurde.



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