Viele alte Schätzchen bei „Blech und Pappe“

Oberems (kw) – Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fand im beschaulichen Oberems bereits zum 4. Mal die beliebte Oldtimerausstellung „Blech & Pappe“ am Vereinshaus der Sportschützen statt.

Eingeladen hatten erneut der selbständige Kfz-Meister Enrico Lau und sein Organisationsteam, dessen Ruf neben vielen Besuchern auch etliche Aussteller gefolgt waren, um ihre Schätze einem begeisterten Publikum zu zeigen.

„Irgendwie werden wir immer mehr“, freute sich Enrico Lau. Und auf die Frage, was bei „Blech & Pappe“ so besonders ist, antwortete er prompt: „Hier sind die Leute so herrlich normal, keiner trägt die Nase hoch.“ Und noch eine Besonderheit hob Lau hervor: Die ausgestellten Fahrzeuge – seien es Autos oder Motorräder – dürfen angefasst werden. Die Fahrzeuge sind weder verschlossen noch dürfen die Besucher nur von der Ferne schauen. So etwas spricht sich herum und zieht natürlich mehr Interessierte an. Und während Lau von den Fahrzeugen und den Besuchern erzählte, hörte man ein leises Motorengeräusch den Weg zum Gelände am Schützenhaus sich nähern: Ein Wartburg hatte den Weg zur Oldtimerausstellung gefunden. Lau zeigte sich begeistert: „Das ist der erste Wartburg, den wir jetzt auf der Ausstellung zeigen dürfen.“ Sofort wurde der Neuankömmling herzlich begrüßt und erhielt einen schönen Platz zur Präsentation seines Fahrzeuges zugewiesen.

Ein ganz besonderes Schätzchen kann Lau selbst seit vergangenem Herbst sein Eigen nennen. Über einige Umwege und Holpersteine fand eine Peugeot P55/2, ein Motorrad aus dem Jahr 1950, seinen Weg zu Lau in das kleine Taunusörtchen.

In diesem Jahr auch von der Partie bei „Blech & Pappe“ waren die Oltimerfreunde Daisbach, die mit ihren mitgebrachten Oltimer-Motorrädern so manches Besucherherz höher schlagen ließen. Insgesamt rund 60 Fahrzeuge wurden in diesem Jahr zur Ausstellung gebracht: Von einem Opel Rekord A Coupé aus dem Jahre 1965 über diverse Tabbis, Citroen 11 CV von 1956, ein Skoda 1202, BJ 1968 bis hin zum Pagoden – ein Mercedes der wegen seines nach innen gewölbten Daches diesen Spitznamen bekam – waren viele und vor allem verschiedene Fahrzeuge zu bestaunen, sodass es schon eine Weile dauerte, bis die Besucher alle Ausstellungsstücke begutachtet hatten. Gerne standen die Eigentümer der Oldtimer den Interessierten Rede und Antwort.

So auch der 80-jährige Liebhaber Hies aus Hohenstein-Breithardt mit seinem knallroten Audi NSU Cabriolet, Baujahr 1967. „Ich hatte schon drei solcher NSU – aber wie das so ist: wenn man früher ein neues Auto kaufen wollte, musste man das Alte hergeben“, erinnerte er sich. Seinen aktuellen roten 56 PS-Flitzer besitzt er nun aber auch schon seit 27 Jahren.

Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten in bewährter Weise wieder die Mitglieder der Oberemser Sportschützen mit frisch gegrillten Würstchen und Steaks sowie gut gekühlten Getränken. Darüber hinaus genossen die Besucher die Livemusik der Band „Vary Noise“.

Und auch bei dieser Veranstaltung gilt: Nach dem Fest, ist vor dem Fest. Und so darf man gespannt sein, welche Schätze im kommenden Jahr dem interessierten Publikum geboten werden.

Der 80-jährige Liebhaber Hies aus Hohenstein-Breithardt mit seinem knallroten Audi NSU Cabriolet, Baujahr 1967.

Fotos: Streit

Enrico Lau auf seiner Peugeot P55/2 aus dem Jahre 1950

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