JETZT ist hier Schluss: Räumungsflohmarkt im Glashüttener ‚Haus der Begegnung‘

Vorstandsmitglied Susanne Conrad richtet hier keine Kneipe ein, sondern bietet das Inventar des alten „JETZT-Hauses“ zum Kauf an – in der Hoffnung, die Reste davon in ein neues Domizil mitnehmen zu können. Immerhin bleibt das Haus bis Ende Mai noch an einzelnen Tagen geöffnet, wann genau ist unter www.jetztglashuetten.de zu erfahren. Foto: Streit

Glashütten (st) - „Irgendwie ist nie der richtige Zeitpunkt“, sagt Susanne Conrad, Mitglied des Vorstandes des JETZT-Hauses in Glashütten. Ein bisschen traurig klingt sie schon, aber auch voller Zuversicht. Denn wenn Ende Mai die Türen des „offenen Hauses für Jedermann“ für immer geschlossen werden, kann man hoffen, dass sich in absehbarer Zeit neue Türen öffnen werden.

Jeder ist Eingeladen Tatsächlich Zeit zu Teilen – das steht hinter dem Kürzel „JETZT-Haus“. Und genau das ist das Konzept dieser Begegnungsstätte schon immer gewesen. Nicht nur Kurse wie Kränze binden, Basteln und Nähen oder Krabbelgruppen haben hier stattgefunden, regelmäßig konnten sich die Bürger der Gemeinde und Interessierte hier treffen, um gemeinsam zu reden und zu lachen, einfach eine Tasse Kaffee miteinander trinken oder um einen Blick in den erst kürzlich eröffneten Gib&Nimm-Laden zu werfen. Auch Vorträge, Feste, Kindergeburtstage und Workshops bereicherten das Angebot des JETZT-Hauses. Also wirklich ein Ort, wo Menschen miteinander Zeit verbringen, diese miteinander teilen konnten.

Standort seit 2009

Auch wenn schon lange bekannt war, dass das Domizil – das ehemalige Kinderheim in Glashütten – nicht für ewig bestehen bleiben würde, so kam der Entschluss, dass das Grundstück, auf dem das JETZT-Haus steht, verkauft werden soll, doch überraschend. Susanne Conrad betont aber ausdrücklich, dass es keinerlei Streitigkeiten mit dem bisherigen Besitzer gab. „Wir sind unserem Vermieter sehr dankbar. Er hat uns in vielen Dingen sehr unterstützt und wir freuen uns, dass wir so lange hier wirken durften“, so Conrad weiter.

Seit 2009 war das JETZT-Haus am dem steilen Weg Richtung Wald untergebracht. Ständig vergrößerte sich das Angebot und immer mehr Menschen fanden den Weg hierher. „Hin und wieder standen Menschen vor der Tür, die ihre Vergangenheit aufgearbeitet haben“, berichtet Susanne Conrad. Es waren Menschen, die hier einen mehr oder weniger großen Teil ihrer Jugend in dem früheren Kinderheim verbrachten. Nicht immer waren diese Erinnerungen nur positiv. Gemeinsam sei man dann durch die Räume des Kinderheims gegangen und hat auf diese Weise einiges über die Geschichte des Hauses erfahren.

Vorstand arbeitet auf Neuanfang hin

Und wie es nun mal so ist: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich irgendwo eine andere. Und so kam es dann auch, dass sich bei der letzten Versammlung der Mitglieder des JETZT-Haus e.V., die bisherigen Vorstandsmitglieder Susanne Conrad, Anna Cloux und Gaby Meyer haben erneut wählen lassen, damit der Fortbestand erstmal gewährleistet ist. „Für jemanden Neuen wäre der jetzige Akt wahrlich zu umfassend gewesen“, so das Vorstandsmitglied Conrad. Die drei Damen kennen sich aus und haben die Auflösung der jetzigen Unterkunft in die Hand genommen.

So fand am vergangenen Wochenende im JETZT-Haus ein umfangreicher Flohmarkt statt, welcher sehr großen Zuspruch fand. Ob Porzellan, Gläser, Spielsachen oder Möbel – alles konnte zu einem fairen Preis erstanden werden.

Sicher gibt es Sachen, die auch mit in eine neue Unterkunft genommen werden können. Aber im Grunde konnte die gesamte Inneneinrichtung am vergangenen Wochenende erworben werden.

Der Andrang an Kaufinteressierten hielt sich zwar an den beiden Tagen in Grenzen – dies war aber offensichtlich auch dem hervorragenden Wetter zu schulden. Aber die Besucher, die den steilen Weg auf sich nahmen, sorgten für guten Umsatz und dafür, dass viele Dinge den Besitzer wechseln konnten. So konnte sich der JETZT-Haus e.V. am Ende des Flohmarktes über einen Erlös von über 500 Euro freuen.

Die Hoffnung bleibt

So ganz wird der eingetragene Verein JETZT-Haus auf keinen Fall verschwinden. Auch wenn noch keine geeigneten Örtlichkeiten gefunden sind, werden Interessierte über die Website und auch bei Facebook über den weiteren Fortgang und über Neuigkeiten auf dem Laufenden gehalten.

Nun bleibt zu hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis die Initiative JETZT-Haus e.V. neue geeignete Räumlichkeiten findet und diese mit fröhlichem Kinderlachen und vielfältigen Freizeitangeboten erfüllt werden. „Wir sind sehr zuversichtlich“, freut sich Susanne Conrad. Die Vorstandsdamen haben sich schon einige Räumlichkeiten angesehen. Auch von Seiten der Gemeinde Glashütten sind einige sehr interessante Vorschläge gekommen. Aber eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen.

Auf jeden Fall soll es weiterhin einen Ort der Begegnungen in der idyllischen Taunusgemeinde geben – eine Idee, die unbedingt verfolgt werden sollte.



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