Ein Schild, zwei Meinungen

Als Replik auf den Leserbrief von Ines Nickchen in der Ausgabe vom 14. Januar, in dem sie die Aufstellung eines neuen Schildes entlang des Waldglasweges moniert, veröffentlichen wir den Leserbrief von Beate Löber-Kieslich, Friedhofstraße, Glashütten, die eine ganz andere Sicht auf die Dinge hat und sich in ihrem Schreiben direkt an die Verfasserin des ersten Leserbriefes zu diesem Thema wendet.

Während die einen sich daran stören, dass ein den Namensgeber der so genannten „Gottschalk-Fichte“ in der Emsbachschlucht erklärendes Schild aufgestellt wurde, erfreuen sich andere daran. Ich selbst war im September 2015 mit einer größeren Gruppe (Erwachsene und Kinder) dort und die meisten Anwesenden haben sich die von Ihnen installierten Glasstelen genauso interessiert angeschaut wie das damals wohl relativ neue Schild. Allerdings waren wir mit einigen Kindern dort und es stellte sich schnell heraus, dass man wegen der Glasstelen die Kinder ständig beaufsichtigen musste… die Installation ist für Kinderhände doch sehr verlockend.

Es hätte in der näheren Umgebung des Rastplatzes zahlreiche andere Möglichkeiten gegeben, die kostbaren Glasstelen aufzustellen. Vielleicht etwas höher an einem Hang, der optimalere Lichtverhältnisse bietet.

Doch nun stehen sie an einer Stelle im Wald, die eigentlich der Allgemeinheit als Raststelle dienen soll. Den Platz an der Gottschalk-Fichte gibt es bereits seit über 30 Jahren. Bänke stehen dort und Tische, einladend sowohl für ruhesuchende Wanderer als auch für picknickende Schülergruppen.

Ihre Glasobjekte stehen vor einem dicken Baumstamm und (un-)sinnigerweise hinter der Holzumzäunung des Rastplatzes, die den ungehinderten Blick auf die vier Stelen massiv trübt.

Sie selbst hatten damals den Platz ausgewählt. Dies gibt Ihnen allerdings noch lange nicht das Recht, über eine weitere Gestaltung des Platzes (egal ob gemeindeseitig oder forstseitig) zu bestimmen. Der Platz ist doch für alle da und nicht nur für Kunstliebhaber.

Schlichtweg unmöglich finde ich Ihre Anfeindungen in Ihrem Leserbrief bis hin zur Herstellung vermeintlicher Zusammenhänge mit nationalsozialistischer Vergangenheit in unserer Gemeinde. Im Übrigen war der ehemalige Bürgermeister Gottschalk ein SPD-Mann. Wenn Frau Mäkitalo als CDU-Mitglied nun für die Finanzierung des Schildes verantwortlich zeichnet, so ist dies doch in anderer Hinsicht ein durchaus positives Signal, über eine Parteizugehörigkeit hinaus etwas Gutes zu schaffen.

Und wer weiß: vielleicht war dieses Schild nur der Anfang einer Serie… immerhin gibt es rund um Glashütten noch weitere „Namenspatrone“ für Wege und Lokalitäten im Wald wie z.B. den ehemaligen, damals tödlich verunglückten, Förster Mallmann, Namensgeber des „Mallmannsteines“ samt gleich benannten Wanderweg. Ich habe mir die Lage des Schildes noch einmal unter den von Ihnen genannten Gesichtspunkten angeschaut und bin der Meinung, dass dieses die Wirkung der Stelen nicht beeinträchtigt (siehe Foto). Der davor verlaufende Holzzaun stört wesentlich mehr.



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