Schade, warum so negativ?

Sigrid Börgerding aus Oberursel wundert sich über Misstöne auf der jüngsten Führung zu den Glashütten im Rahmen der „Route der Industriekultur“:

Als Oberurseler Bürgerin interessiert mich Kunst- und Industriekultur, also habe ich die kleine Wanderung am Samstag zum ersten Mal mitgemacht. Ich war positiv überrascht und beeindruckt von den Glasobjekten, die im Rahmen der Führung ebenfalls gezeigt wurden. Glas im Wald hatte ich nicht erwartet und die Stabilität der Objekte wurde von einem Teilnehmer mit Fachhintergrund eindrucksvoll bestätigt und erläutert.

Dass die Objekte in letzter Zeit wiederholt Opfer von Vandalismus zu sein scheinen, ist sehr bedenklich. Auch mit der Pflege scheint es nicht so zu klappen. Die Glasvitrinen scheinen dem Waldboden erst vor Kurzem wieder abgerungen worden zu sein. Die Aktion erscheint unfertig: die kleinen Erdhügel unter den Bänken hat man wohl vergessen?

Wirklich befremdlich jedoch fand ich, dass so penetrant auf Veränderungen der Objekte hingewiesen wurde. Was soll das bei mir bewirken? Auf meine Nachfrage, ob man die Objekte, die bemängelt wurden, instandsetzen wird, bekam ich nur den Hinweis, das sei schwer möglich. Besonders kurios die Erläuterungen zum Glasbläserjungen, den die Wanderleitung als unkorrekte Wiedergabe abfällig kommentierte. Das sei so vollkommen falsch und entspräche nicht der Eingabe, die sie bei Entstehung des Waldglasweges gemacht habe. Und damit nicht genug: sie bemängelt weiter eine Delle im Metall und das Glasstück an der Bläserstange, das schon zu Beginn der Errichtung abgefallen und verloren gegangen sei. Nur das Glasbild zu Beginn der Führung scheint der Leitung zu gefallen.

Jeder hat ein Recht auf seine Meinung, sicher, aber als Teil einer offiziellen Führung haben mich diese offensichtlich persönlichen Befindlichkeiten schon gestört. Was mich ebenfalls befremdet, ist die Gedenktafel an der Station 5 „Glasrast“ für einen verstorbenen Bürgermeister der Gemeinde Glashütten. Was ist so besonders daran, das jemand seinen Job macht? Dafür wird man ja bezahlt.

Die Fragen der Teilnehmer zur Gedenktafel sind also nicht überraschend gewesen. Die Antwort war so kurz wie aussagelos: ein Bürgermeister, der sich um die Gemeinde verdient gemacht hat. Ach so, hm. Irgendwie passt das da nicht in die Konzeption als Kunst- und Kulturweg. Also bleibt bei mir das Fazit: Schade, warum so negativ?



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