Kulturkreis Glashütten auf den Spuren der Römer in Köln

Glashütten – Am 1. Juni wäre mit Sonne und milden Temperaturen zu rechnen – so hatten es sich die Veranstalter der Tagesreise nach Köln mit kunst- und kulturhistorischer Führung durch die Altstadt gewünscht. Aber es sollte anders kommen, denn auch dieser Ausflug wurde von kräftigen Regenschauern begleitet. Die Reisenden jedoch, 33 Interessierte aus Glashütten, Königstein und Eppstein, ließen sich zu keinem Zeitpunkt entmutigen. Im modernen Reisebus der Firma Gutacker wurde die Gruppe bis in die Innenstadt gefahren. Ausgangspunkt war das Museum für Angewandte Kunst, in unmittelbarer Nähe des Domes. Nach kurzer Kaffeepause begann der Rundgang durch die historische Altstadt in Begleitung von zwei Stadtführerinnen, deren Wissen über ihre Stadt sich im Laufe des Tages als schier unerschöpflich erwies. So zahlreich sind die Zeugnisse des antiken Kölns, dass man sich im Rahmen eines Vormittagsprogrammes Schwerpunkte setzen musste.

Für die Glashüttener Gruppe war das zunächst die Besichtigung des Praetoriums. Betritt man durch einen eher unscheinbaren Seiteneingang, den sogenannten „Spanischen Bau“, das Rathaus und steigt wenige Stufen hinab in das unterirdische Köln, findet man sich wieder inmitten steinerner Zeugen der römischen und mittelalterlichen Geschichte. 1953 entdeckte man hier das Areal des wichtigsten römischen Palastes am Rhein und Sitz des römischen Statthalters. Das Praetorium wurde konserviert und in beeindruckender Weise dem Besucher zugänglich gemacht. Erhalten sind Reste aus allen Epochen des mehrphasigen Baus von der Zeit um Christi Geburt an. Komplett zugänglich und sichtbar sind vor allem die Mauern des monumentalen Palastes des vierten Jahrhunderts. Noch ein wenig tiefer hinunter ging es anschließend bei der Besichtigung eines der römischen Hauptabwasserkanäle. „Nur für die, die keine Platzangst haben“, hieß es für die Begehung des etwa zehn Meter unter der Erde liegenden, 1,20 Meter breiten Kanals, der zwar schmal, aber dafür eindrucksvoller Zeitzeuge römischer Baukunst ist. Nur ein kurzer Spaziergang führte zum dritten Höhepunkt der Besichtigungstour, der großen romanischen Kirche Groß St. Martin. Mit markantem Vierungsturm und Kleeblattchor prägt Groß St. Martin seit dem Mittelalter das Bild der Kölner Altstadt. Der sparsam möblierte Innenraum und die fast karg anmutenden Wände lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die großartige Architektur des Bauwerkes.

Noch einmal hieß es nun hinabsteigen in das unterirdische Köln. Hier, unter dem Chor der Benediktinerkirche, konnte ein weiterer, beeindruckender Ausgrabungsbereich erkundet werden. Die anschließende Mittagspause bei regionaler Küche und einem kühlen Glas Kölsch gab Raum für angeregte Gespräche und Austausch über das Gesehene. Den Abschluss des Tagesprogrammes bildete eine Führung im Kölner Dom mit Informationen über die Bauhistorie mit besonderem Augenmerk auf den Domfenstern und dem Dreikönigenschrein, sowie dem Gero-Kreuz und der Orgel. Nach einem letzten gemeinsamen Blick auf die Fassade dieses immer wieder imposanten gotischen Bauwerkes ging die Besichtigungstour zu Ende. Ein gelungenes Programm, schön vorbereitet und fachkundig durchgeführt, so das Fazit der Reisenden, die trotz des starken Regens wieder sicher und wohlbehalten in Glashütten ankamen.



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