Glashütten mit seiner Geschäfts-Infrastruktur erhalten

Unser Leser Lutz Schiermeyer, Schauinsland 6, Glashütten, schreibt uns zur B8 neu Ortsumgehung Glashütten.

Vor einem Jahr gab es eine Sondersitzung nur zu dem Thema B8 neu Ortsumgehung Glashütten. Die CDU Fraktion hatte in dieser Sitzung Ende April 2016 den Antrag gestellt, dieses Vorhaben komplett aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 zu streichen. Dieser Antrag wurde von allen anderen Fraktionen in der Glashüttener Gemeindevertretung abgelehnt mit der Begründung, man hätte noch weiteren Diskussionsbedarf. Seitdem ist genau ein Jahr vergangen, weitere Diskussionen zu dem Thema sind mir nicht bekannt, stattdessen ist der Bundesverkehrswegeplan 2030 mittlerweile in Berlin beschlossen worden und die B8 neu Ortsumgehung Glashütten ist weiter in diesem Plan mit der Einstufung vordringlicher Bedarf enthalten. Ebenso ist das Planfeststellungsverfahren in Bad Camberg jetzt abgeschlossen und seit Anfang 2017 gilt Baurecht für die geplante B-8-Umgehung um Bad Camberg herum. Der Baubeginn ist für 2018/ 2019 geplant.

Glashütten im Jahr 2035 (ein mögliches Szenario)

Es ist ruhig geworden. Mittlerweile fahren die Autos, davon viele Elektroautos, ganz leise auf der neuen B8 an Glashütten vorbei. Im Ort selbst ist es auch ruhig geworden, gibt es doch kaum noch Geschäfte. Der Weltkulturerbe-Status wurde aberkannt, da das Limesportal am Ortseingang in Glashütten zwar noch da ist, aber der Limes an dieser Stelle sowie der WaldGlasWeg von der B8 neu durchtrennt wird. Einige Bürger nutzen jetzt zum Beispiel Amazon Fresh und lassen sich so Dinge des täglichen Bedarfs per Kleintransporter in ihr Zuhause in Glashütten liefern, was weiteren Verkehr mit sich bringt. Die Berufs-Pendler aus dem Hintertaunus stehen jetzt vor Königstein deutlich länger im Stau, sowohl morgens als auch abends etc. Für wen hat die B8 neu jetzt eigentlich Vorteile gebracht und wollen wir das so haben? Meine Sicht auf die B8 neu ist diese: Die geplante Maßnahme bringt für Glashütten keine für die hier lebenden Menschen spürbare, dauerhafte und nachhaltige Entlastung vom Verkehr. Der Verkehr und der dazugehörige Verkehrslärm würden lediglich an den Ortsrand von Glashütten verlagert und zusätzlich das Glashüttener Naherholungsbebiet um den Glaskopf herum sowie den Waldfriedhof zerstören und auch noch die qualitativ hochwertige und einmalige Glashüttener Trinkwasserversorgung gefährden. Glashütten im Taunus ist ein Straßendorf, der derzeitige Verkehr auf der B8 führt in Glashütten zu keinen Staus, durchaus aber zu Lärmbelästigung.

Diese Lärmbelästigung ließe sich zum Beispiel mit einem Kreisverkehr am Ortseingang aus Oberems kommend, sowie zwei fest installierten Radar-Geschwindigkeitsmesssäulen im Ort in den Griff kriegen, die tagsüber die Sicherheit für den Schulweg von und zur Grundschule erhöhen und nachts den Durchgangsverkehr an die 50 km/h binden werden – derzeit wird gerne nachts mit 80 bis 90 km/h durchgefahren, weil die Straße innerorts so schön leer und zudem hell beleuchtet ist und niemand kontrolliert. Gerade dieser Lärm macht den Anwohnern der B8 in Glashütten zu schaffen. Zudem wird die zunehmende Verbreitung von strombetriebenen Autos im Straßenverkehr zu einer deutlichen Reduzierung des derzeitig durch Verbrennungsmotoren erzeugten Lärmpegels über die Zeit beitragen. Es gilt, Glashütten mit der derzeitigen Geschäftsinfrastruktur zu erhalten.

 



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