Film zeigt das "GroßKart"-Spiel

Bad Homburg (hw). Seit etwa 100 Jahren wird in Kirdorf ein außergewöhnliches und mehr als 500 Jahre altes Kartenspiel gespielt: Tarock. In den benachbarten Gemeinden blieb das Spiel meist unbekannt. Aber die Kirdorfer wären nicht die Kirdorfer, wenn sie diesem Spiel nicht einen eigenen Namen gegeben hätten. In Kirdorf heißt Tarock schlicht und pragmatisch „GroßKart“ – weil die Karten größer sind als übliche Spielkarten. Aber nicht nur der Name des Kartenspiels ist einmalig, auch einige Spielkarten besitzen besondere, nur in Kirdorf gebräuchliche Namen, und es gibt auch eigene Spielregeln. „GroßKart“ war in Kirdorf äußerst beliebt und wurde von vielen begeistert gespielt. In den früheren Kneipen waren „GroßKart“-Spieler immer anzutreffen. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts verlor das Kartenspiel an Faszination. Die aktiven Spieler wurden immer älter, der Spielerkreis schrumpfte unaufhörlich, und es gab kaum junge Spieler, die die Tradition fortsetzten. Nun hat sich das Kirdorfer Heimatmuseum dieser Besonderheit angenommen. Zunächst wurde überregional die Geschichte des Kartenspiels erforscht und die noch aktiven Spieler wurden animiert, weitere Spieler zu gewinnen. Mittlerweile gibt es erste Erfolge. Aktuell gibt es wieder etwa 20 Spieler, die das Spiel regelmäßig spielen.

Dann wurde ein Konzept für einen Dokumentationsfilm erstellt, der das Kartenspiel bekanntmachen und das Interesse am „GroßKart“-Spielen fördern soll. Stefan Ohmeis schrieb das Drehbuch, Hans-Jürgen Gerlach erstellte den 13-minütigen Film. Nun ist der Film fertig und wird erstmals am Dienstag, 26. März, um 20 Uhr im Vereinsheim des Karnevalclubs Heiterkeit, Kirdorfer Straße, aufgeführt. Der Eintritt zur Filmpremiere ist kostenlos. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, den Spielern über die Schultern zu schauen und sich vom Spiel faszinieren zu lassen.



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