Umweltpreis für Stella Deetjen und ihren Verein „Back to Life“

Bad Homburg (hw). Mit dem Umweltpreis „Trophée de femmes“ der Umweltstiftung „Fondation Yves Rocher“ werden Frauen mit herausragendem Engagement für die Natur und Umwelt ausgezeichnet und gefördert. Zu den diesjährigen Preisträgerinnen gehört Stella Deetjen, Gründerin des Bad Homburger Vereins „Back to Life“. Die ehemalige Schülerin des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG) erhielt bei der Verleihung Ende Februar in der Bretagne den ersten Preis und eine Förderung in Höhe von 10 000 Euro für ihre Projekte.

„Über diese Auszeichnung freue ich mich sehr, weil sie den Einsatz von ‚Back to Life‘ für die Umwelt, den Klima- und Ressourcenschutz hervorhebt. Wir sind jetzt bei jährlich über 4000 Tonnen Treibhausgas, die wir durch unsere Projektarbeit mit den Dorfbewohnern einsparen, und das ist ein gutes Gefühl. Es liegt in unserer Verantwortung, es ist höchste Zeit, unseren Planeten zu schützen,“ kommentiert Stella Deetjen. Die Jury zeichnete explizit die vielfältigen und ineinandergreifenden Hilfsprogramme des Vereins in Nepal aus, die von Deetjen initiiert wurden und dabei helfen, natürliche Ressourcen zu schützen sowie Lebensräume und Ökosysteme zu erhalten.

Die Arbeit von „Back to Life“ erzielte dabei konkrete Ergebnisse: Durch die Installation von 2421 energieeffizienten, „rauchfreien“ Öfen in der Hochgebirgsregion Mugu, 2649 Solarlichtanlagen in Mugu und Chitwan sowie 57 Biogasanlagen in Chitwan können Emissionseinsparungen von etwa 4164 Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden. Der Feuerholz-Verbrauch der Dorfbewohner reduzierte sich dank der Öfen um bis zu 50 Prozent – gleichzeitig nimmt dadurch die Abholzung der Wälder ab. Die Familien erfahren einen deutlichen Rückgang bedingter Krankheitsfälle, da die Luftverschmutzung in den Häusern um 90 Prozent verringert werden konnte. „Back to Life“ versorgt mittlerweile fast 30 Prozent der knapp 10 000 Haushalte in dem schwer zugänglichen Mugu mit sauberer Energie. Die begleitenden landwirtschaftlichen Programme, die Errichtung von einfachen Gewächshäusern und die Pflanzungen von Obstbäumen tragen zusätzlich dazu bei, unter den Bewohnern ein wachsendes Bewusstsein für eine ökologische und effiziente Landwirtschaft zu schaffen. Für die junge Generation initiiert „Back to Life“ diverse Umweltaktionen an Schulen: Vom Begrünen der Schulhöfe über das Sammeln von umherliegendem Müll in den Dörfern inklusive anschließender Recycling-Verwertung bis hin zum Austausch über den Klimawandel und andere Umweltthemen.

„Dank des Umweltpreises „Trophée de femmes“, der jährlich in zwölf Ländern vergeben wird, konnten in den vergangenen 16 Jahren über 400 Frauen ausgezeichnet werden, die sich mit besonderer Leidenschaft dafür einsetzen, dass unsere Erde grüner wird,“ sagt Claude Fromageot, Direktor der Umweltstiftung „Foundation Yves Rocher“. Unter 20 Kandidatinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden Cornelia Wieser aus Wien mit dem zweiten Preis für ihren Einsatz für die Flüsse auf dem Balkan geehrt und Elke Mannigel aus Bonn mit dem dritten Preis für Tropenwaldschutz und Armutsbekämpfung in Guatemala. „Auch wenn wir in ganz anderen Ländern tätig sind, tut es gut, sich auszutauschen. Im Nu waren wir in Gespräche vertieft, die uns rund um die Welt führten. Das war sehr interessant und hat jede von uns bereichert“, sagt Stella Deetjen.

Schon 2009 hatte sich der Blick von Stella Deetjen nach Nepal gerichtet. „Back to Life“ widmet sich dort dem Bau von bis heute 21 Schulgebäuden und sieben Geburtshäusern (bis 2020 werden es bereits 13 sein) sowie dem Angebot vieler sozialer und medizinischer Programme. Insgesamt profitieren nach aktuellem Stand derzeit bis zu 45 000 Menschen in Nepal von den Hilfsprojekten der Organisation.

!Weitere Informationen zur Arbeit und den Projekten des von Stella Deetjen gegründeten Vereins „Back to Life“ gibt es im Internet unter www.back-to-life.org.

Stella Deetjen, die Gründerin des Bad Homburger Vereins „Back to Life“, erhält den Umweltpreis „Trophée de femmes“ der Umweltstiftung „Fondation Yves Rocher“ und eine Förderung in Höhe von 10 000 Euro für ihre Projekte. Foto: Fondation Yves Rocher/Vincent Guihur



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