Ein Hoch auf Brunnenkönigin Janine I.

Aus Janine Wolf wird Janine I. – vorsichtig setzt Ex-Brunnenkönigin Felicitas das Diadem auf das königliche Haupt (v. l.): Ex-Brunnenkönigin Pia I., Ex-Brunnenmeister Jürgen, Brunnenkönigin Janine I., Ex-Brunnenkönigin Felicitas I., Moderator Thomas Poppitz, Ex-Brunnenmeister Christian und Ex-Brunnenkönigin Verena I. Foto: gt

Von Graham Tappenden

Oberursel. Janine Wolf wurde von Ex-Brunnenmeister Jürgen auf die Bühne geführt. Als sie den schwarzen Magistratsumhang ablegte und sich zum ersten Mal in ihrem bezaubernden hellblauen Kleid zeigte, brandeten Jubel und Beifall vom Publikum, von den Gasthoheiten und Ex-Brunnenköniginnen auf. Felicitas überreichte Janine ihre Schärpe, setzte ihr das Diadem auf den Kopf, und mit dem Zepter wurde sie zur 44. Brunnenkönigin Janine I..

Die Inthronisation der neuen Brunnenkönigin begann etwas unkonventionell in der Adenauerallee. Nach der Eröffnung der Autoausstellung wurde die noch amtierende Brunnenkönigin Felicitas I. von der Frohsinn-Brass-Band abgeholt und durfte sie sogar dirigieren. Bald ging es zu Fuß los in Begleitung von Ex-Brunnenmeister Christian in Richtung Rathausplatz. Allerdings ging die Entourage nicht auf dem direkten Weg, sondern bog in die Liebfrauenstraße und anschließend in die Henchenstraße ein. Dort holten sie Janine Wolf von ihrem Stand ab, wo sie mit Ex-Brunnenmeister Jürgen wartete. Um das Geheimnis ihres Kleides noch ein bißchen länger zu bewahren, trug sie den Magistratsumhang von Bürgermeisterin Antje Runge darüber. Weiter gingen beide Paare mit der Band zum Epinay-Platz und von dort durch die Kumeliusstraße zur Bühne am Rathausplatz.

Moderator Thomas Poppitz begrüßte im knallgrünen Froschkönig-Anzug das Publikum. Links und rechts von der Bühne positionierten sich die ehemaligen Brunnenköniginnen und Brunnenmeister. Zu dem Evergreen „Felicita“ von Al Bano und Romina Power, gespielt von der Brass Band, betrat Felicitas I. die Bühne. „Heute ist der Tag gekommen, nach einem Jahr Amtszeit gebe ich die Insignien der Brunnenkönigin der Stadt Oberursel an meine Nachfolgerin weiter. Einmal noch darf ich hier stehen mit Krone und Zepter und euch alle herzlich auf dem Rathausplatz begrüßen“, sagte Felicitas. Sie erzählte von der spannenden Reise als Brunnenkönigin, die hinter ihr liegt. Wenn sie alle Anekdoten von ihren Terminen erzählen würde, säße das Publikum noch am Sonntag am Rathausplatz, meinte sie.

Die Geschichte vom Hessentag in Pfungstadt, wo sie trotz wunderschönem Oldtimer-Cabrio nicht vor die Ehrentribüne gefahren, sondern „volksnah“, wie der HR-Moderator meinte, vor dem Auto hergelaufen ist, wollte sie dennoch erzählen. „Ich wollte den Zuschauern am Festzug und vor den Bildschirmen zu Hause – und ehrlich gesagt auch mir – ersparen, vor laufenden Kameras mit Kleid, Reifrock und Zepter im Arm mich vom Rücksitz herunterzuschälen.“ Beim Büdesheimer Laternenumzug hat es so geschüttet, dass das Dach des Cabrios geschlosen werden musste. „Anstatt im geschlossenen Cabrio zu sitzen, bin ich mit Gummibärchen und Regenschirm gewappnet, vor dem schön geschmückten Auto hergelaufen. An diesem Tag habe ich gelernt, wie schwer so ein Kleid wird, wenn der gesamte Stoff einmal richtig nass ist.“

Am Besten gefielen ihr die vielen Begegnungen und die Menschen, die sie durch das vergangene Jahr begleitet haben. Sie sei immer mit Freundlichkeit, Wärme und Herzlichkeit empfangen worden. „Ich bin dankbar, Oberursel mein Zuhause nennen zu dürfen“, sagte sie. Mit Blick auf die Bembel, die Felicitas während des Jahres verteilte, schenkte Bürgermeisterin Antje Runge ihr bei der Verabschiedung eine Tasse, um morgens Kaffee mit einem Stück Oberursel genießen zu können. Ex-Brunnenkönigin Verena I. nahm Felicitas I. in den Kreis der Ex-Königinnen auf und überreichte ihr das traditionelle T-Shirt mit Namen und Jahreszahl. Für den Vereinsring bedankte sich Ex-Brunnenkönigin Carolyn II. mit Fotos aus dem vergangenen Jahr und dem Siegelring der Ex-Königinnen.

Bevor die neue Brunnenkönigin inthronisiert wurde, blickte Thomas Poppitz auf die Amtszeiten von Brunnenkönigin Carmen I. 2002 und Christine III 2003 zurück. Vor der Inthronisation spielte die Brass Band des Karnevalvereins „Frohsinn“, den Felicitas als Brunnenkönigin repräsentierte, noch einmal auf. Und noch in der königlichen Robe spielte die frischgebackene Ex-Brunnenkönigin Felicitas gleich mit, ehe sie an ihre Nachfolgerin feierlich die königlichen Insignien weitergab..

Janine I. erzählte, wie sie beim Frühjahrsempfang des fokus O. von Vorstandsmitglied Claudia Kaczinski und Felicitas auf das Amt der Brunnenkönigin angesprochen wurde, und wie in fünf Wochen alles organisiert werden musste. Janine, 33 Jahre alt, stellte sich vor, erklärte, wie Oberursel zu ihrer Wahlheimat wurde und erzählte von ihrem Hundezentrum. „Ich bin sehr gerne hier“, sagte sie und bedankte sich beim Vereinsring für das Vertrauen. Von der Bürgermeisterin erhielt Janine zur Inthronisation die traditionelle Kette mit dem Alten-Rathaus-Anhänger. Vereinsring-Vorsitzender Ludwig Reuscher erklärte, die Brunnenkönigin sei als Schirmherrin des Brunnenfests erschaffen worden, und erinnerte daran, dass das Brunnenfest bereits in vier Wochen stattfindet. Von Ex-Brunnenkönigin Verena I. erhielt Janine ein Buch, um die Autogrammkarten von anderen Hoheiten zu sammeln. Schließlich wurde Janine von den Gasthoheiten im Kreis der „Wochenendfamilie“ aufgenommen. Es gab Grüße und Glückwünsche von der Sachsenhäuser Brunnenkönigin Jasmin I., vom Königsteiner Burgfräulein Jessica I., von der Bergen-Enkheimer Apfelweinkönigin Lea I., von der Wehrheimer Apfelblütenkönigin Larissa I. und von der Bad Homburger Laternenkönigin Marina I.

!Die Aufzeichnung der Inthronisation kann im Internet angesehen werden unter obu.li/bk44.

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