Literarischer Abend mit Dr. Matthias Eigelsheimer in Falkenstein

Falkenstein (kw) – Am Mittwoch, 22. Mai, lädt die Martin-Luther-Gemeinde Falkenstein mit ihrer Veranstaltungsreihe „Falkensteiner Dialog“ um 20 Uhr zu einer interessanten Literaturbesprechung in den Arno-Burckhardt-Saal, Debusweg 9, ein. Der Literaturwissenschaftler Dr. Matthias Eigelsheimer spricht an diesem Abend anhand Heinrich v. Kleists Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ über die Herausforderung von Handlungen aus Liebe.

„Alles, was ihr tut, geschehe aus Liebe“ (1. Korinther 16, 14) – so lautet 2024 die Jahreslosung der christlichen Kirchen, unter der die Veranstaltungsreihe des Falkensteiner Dialogs thematisch steht.

Dr. Matthias Eigelsheimer hat sich bei der Auswahl der passenden Lektüre vorab eingehend Gedanken dazu gemacht: „Das ist eine Losung, die den Menschen vor eine große Herausforderung stellt! Spricht sie doch nicht nur von einer absoluten Setzung der liebenden Intention einer Handlung, sondern sie verlangt ja auch, dass der Mensch jede Handlung bewusst vornimmt. Das ist etwas, das im Alltag fast unmöglich ist, ebenso, als wolle man Kants kategorischen Imperativ tatsächlich ständig zum Leitfaden machen“, gibt der Literaturwissenschaftler zu bedenken und geht noch einen Schritt weiter: „Wie aber steht es eigentlich mit dem, dem eine solche Handlung gewidmet ist, der sie empfangen soll? Kann der eigentlich damit umgehen? In Kleists Novelle stellt sich diese Frage in einer hochdramatischen Situation, und es zeigt sich, dass nicht nur die Intention der Handlung problematisch ist, sondern auch die Erwartungshaltung dessen, dem sie zugutekommen soll.“ Diese Fragestellungen möchte Dr. Eigelsheimer an diesem Abend aufgreifen und „darüber hinaus die Nähe dieser christlichen Maxime zu den Überlegungen Kants untersuchen; Kant, an dessen Philosophie Kleist letztlich gescheitert ist“.

Die Organisatoren des Falkensteiner Dialogs freuen sich auf einen spannenden Abend mit vielen interessierten Teilnehmern. Eine Anmeldung ist nicht unbedingt erforderlich, zur besseren Planung aber durchaus gewünscht unter Telefon 06174 7153 (Pfarrbüro) oder per E-Mail an Martin-Luther-Gemeinde.Falkenstein[at]ekhn[dot]de.

Zur Vorbereitung des Abends ist es übrigens von Vorteil, die Novelle gelesen zu haben, aber natürlich keine Pflicht. Wer möchte, kann sich die Lektüre von Heinrich von Kleist gerne als PDF-Datei zusenden lassen. Einfach bei der Anmeldung kurz vermerken.

Die Veranstaltungsreihe Falkensteiner Dialog wird vom Förderverein Martin Luther e.V. finanziell unterstützt, so dass der Eintritt frei ist. Weitere Informationen zu den Projekten des Fördervereins finden Interessierte auf der Website der Martin-Luther-Gemeinde Falkenstein.



X