Erste Prüfung der Mammolshainer Hapkido-Kids

Der Tritt sitzt, kann dem trainierten Hapkidolehrer Johannes Lauer aber nichts anhaben.

Mammolshain – Es ist mucksmäuschenstill in der Turnhalle der Eschborner Kampfsportschule. 29 Kinder aus Mammolshain stehen vor ihrer ersten Hapkido-Prüfung. Sie setzen sich im Halbkreis um Hapkidolehrer Johannes Lauer. Konzentration. Noch einmal gehen sie die Aufstellung der Prüfung durch. Dann stellen sie sich in zwei Reihen auf. Jeder muss nun zeigen, was er in den vergangenen Monaten gelernt hat.

Alle beherrschen bereits die Grundtechniken dieser alten koreanischen Selbstverteidigungskunst. Die Kinder zählen auf Koreanisch bis zehn. Durchatmen. Und dann geht es ganz schnell. Im weißen Anzug tritt jedes Kind aus der Gruppe hervor, verbeugt sich vor dem Lehrer und führt den zahlreich anwesenden Eltern und Geschwistern vor, was Hapkido bedeutet. Der Strecksprung, eine schnelle Drehung um die eigene Achse und ein beherzter Griff an den Arm des vermeintlichen Angreifers. Jedes Kind muss auch als Sparringspartner zur Verfügung stehen. Mit einer gekonnten Rolle fliegen die Kinder auf die Matten. Hier gibt es keine Gewinner und keine Verlierer.

„Dieser Sport stärkt den Mut und das Selbstvertrauen der Kinder und fördert den respektvollen Umgang mit anderen“, sagt Johannes Lauer. Er trägt einen schwarzen Gurt und hat Pädagogik studiert. Als der Förderverein Bienenkorb e.V. in Mammolshain einen Kurs für Kinder starten wollte, konnte der erfahrene Trainer für den Aufbau neuer Gruppen gewonnen werden.

Seitdem bietet er für den Bienenkorb e.V. zweimal in der Woche Hapkidotraining für Kinder ab vier Jahren an. Geübt wird in der Turnhalle der Grundschule Mammolshain. Das Interesse der Kinder ist groß. Viele kennen sich aus Schule und Kindergarten.

„Ich hätte nie gedacht, dass die Kinder sich so lange konzentrieren können“, sagt Bianca Reumann, deren Tochter an diesem Tag ihren weißen Gürtel gegen einen gelb-weißen eingetauscht hat. Hapkido bedeutet „Weg der Harmonie“. Es geht hier nicht um die wilden Kämpfe, die auf dem Schulhof zum Besten gegeben werden. Beim Hapkido steht die Freude an der Bewegung und an der Gemeinschaft an erster Stelle. Der defensive Kampfstil ist an seinen fließenden, kreisförmigen Bewegungen zu erkennen.

Nach bestandener Prüfung bekam jedes Kind aus den Händen von Hapkido-Großmeister Hartmut Sparschuh eine Urkunde überreicht. Sparschuh war einer der Ersten, die diesen Sport in Deutschland erlernt haben. Mit über 70 Jahren ist er heute noch genauso drahtig wie die Kinder.

Als Zugabe zu dieser gelungenen Veranstaltung zeigte er was man mit gutem Hapkido bewegen kann. Ein paar Hebelgriffe genügten Sparschuh, um den ruhigen und erfahrenen Lehrer Lauer durch die Luft fliegen zu lassen. Die Kinder waren begeistert und motiviert für weitere Übungen.

Die Kurse finden montags, 14 bis 15 Uhr (1./2. Klasse), 15 bis 16 Uhr (3./4. Klasse), 16 bis 17 Uhr (ab 5. Klasse) und donnerstags, 14 bis 15 Uhr (3./4. Klasse), 15 bis 16 Uhr (ab 4 Jahre) und 16 bis 17 Uhr (1./2. Klasse) in der Turnhalle von Mammolshain statt. Kontakt unter Telefon 0176/96165582.

Zu den Urkunden gab es den gelb-weiß gestreiften Gürtel für die mammolshainer Hapkido Sportler.

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